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Digitalisierung: Kein Neugeschäft mehr ohne A.I.!?

Marc Schüling ist Geschäftsführer bei Schipper Company (Foto: Schipper Company)
Marc Schüling ist Geschäftsführer bei Schipper Company (Foto: Schipper Company)

"Die große Tech-Euphorie - aber wo bleibt der Mensch?" lautet die Leitfrage eines prominent besetzten Fireside-Chats auf der diesjährigen OWM Fachtagung, die am 21. und 22. November im Berliner E-Werk stattfindet. Eine klare Meinung dazu hat auch new business-Gastautor Marc Schüling, Geschäftsführer Strategie & Business Development der Kommunikationsagentur Schipper Company GmbH mit Sitz in Hamburg und Frankfurt:

"Tools sind die wahren Reaktionäre der heutigen Zeit"

Haben Sie als aufmerksamer Neugeschäftsjäger neulich auch einen ähnlichen Satz in einem Fachmedium gelesen? Richtig! In einem Interview zur Dmexco sagt Jan Möllendorf, Geschäftsführer von Defacto X: "Wir kriegen kein Neugeschäft mehr ohne Tools" und spricht von der "Toolisierung des gesamten Business".

Die Aussage klingt so totalitär wie eine 'Bild'-Headline. Sie reiht sich zudem perfekt ein in die seit Jahren größer werdende Welle von messianischen Glücksweissagungen und gelegentlichen Hiobsbotschaften rund um die Digitale Transformation und ihrer ständig neuen Tools. Alles und jeder springt auf den Zug auf, denn wer nicht mitfährt, wird scheinbar abgekoppelt. Die Welt sieht das Wohl und Wehe im stetigen Ausbau 'dataistischer Tools'. Endlich lassen sich verlorengegangene Produktivitäts- und Kreativitätssteigerungen wieder zurückholen. Eben auch beim Neugeschäft.

Die ach so intelligenzfördernden digitalen Tools bilden jedoch vor allem vergangenes Verhalten ab. Prognostizieren aus dem Gestern ein wahrscheinlich nahes Morgen. So opportunistisch wie gähnend langweilig. Diese Tools sind die wahren Reaktionäre der heutigen Zeit und versprechen – wie andere Reaktionäre auch – vor allem einfache, schnelle Lösungen. Ihr Erfolgsprinzip: Rationalität, Effizienzsteigerung, Vermeiden von Fehlern und die Elimination des Zufalls. Wirklich Neues braucht aber genau das nicht. Deshalb kann es für das Kreativitäts-Business, in dem wir unser Neugeschäft machen, auch nicht so totalitär um Tools gehen.

Für uns gibt es kein wichtigeres Neugeschäfts-Tool als das Gefühl und die Empathie für genau die Menschen, die gerade auf der Suche nach etwas Neuem sind. Neugeschäft trägt eben ein wesentliches Attribut in sich: Es sollte etwas Neues darin zu finden sein. Sonst bleibt es nur Geschäft.

Menschen kommen zu uns, weil sie Partner auf Augenhöhe suchen und nicht die leidenschaftslose, berechnende Kälte digitaler Tools. Deshalb bleibt unser Geschäft auch zukünftig vor allem ein People's Business. Der wichtigste Input-Faktor dafür bleibt der authentische Mensch und seine authentische Intelligenz.
Dafür muss man den Menschen im Neukunden verstehen, sonst entwickelt man – wie ein Tool – zwar Problemlösungen, etabliert aber keine Begeisterung. Keine Verbindung. Es schwingt nichts mit. Das funktioniert meistens nicht. Wir sind stolz darauf, bei unseren Kunden zu "Externen Internen" geworden zu sein. Genau das wollen wir sein – kein Tool!

Neugeschäft gewinnt man, indem man aus Betroffenen Beteiligte macht. So behält man es übrigens auch.


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