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Media-Analyse: "Zeitschriften haben kein Nachwuchsproblem"

Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (ag.ma) hat heute die Reichweiten der ma 2011 Pressemedien II veröffentlicht. Die Zeitschriftennutzung bleibt demnach weitgehend stabil: Bei der Betrachtung der Einzeltitel halten sich Gewinner und Verlierer fast die Waage. Von den 171 ausgewiesenen Zeitschriften, Wochenzeitungen und Supplements verlieren 83 an Reichweite – 86 Titel steigern ihr Reichweitenniveau oder halten es. Bei zwei Titeln, 'myself' und 'Wunderwelt Wissen', die in der ma 2011 Pressemedien II erstmals ausgewiesen werden, fehlt naturgemäß der Vergleich zur letzten Erhebung. Deutlich gewonnen haben in der aktuellen Erhebung u.a. Titel wie 'Spiegel', 'Stern', 'TV Digital', 'Die Zeit', 'Computer Bild', 'TV direkt', 'rtv' und 'Geo' (im Vergleich zur ma 2011 I), während 'Brigitte', 'Freundin', 'Petra', 'Für Sie',  'ADAC Motorwelt', 'TV Spielfilm' und 'Focus' im Minus liegen.

Insgesamt lesen 65,43 Millionen Menschen ab 14 Jahren in Deutschland Zeitschriften, das sind 93 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung – insgesamt betrachtet ein leichter Rückgang  (ma 2011 Pressemedien I: 93,4 Prozent). Je höher das Einkommen, desto stärker die Zeitschriftennutzung: Diese Faustregel gilt unverändert: Die Top-Verdiener (Haushaltsnettoeinkommen über 3000 Euro) sind mit 95,9 Prozent Reichweite auch die Zielgruppe, die das Medium am stärksten nutzt.

Die Zeitschriftennutzung ist trotz Online- und Mobile-Konkurrenz offenbar keine Altersfrage: In allen Alterszielgruppen liegt die Reichweite von Zeitschriften deutlich über 90 Prozent. Junge Zielgruppen lesen fast ebenso viel wie ältere – 92,7 Prozent der 14- bis 19-Jährigen und 92,2 Prozent der 20- bis 29-Jährigen nutzen das Medium (Gesamtreichweite: 93 %). "Zeitschriften haben kein Nachwuchsproblem", konstatiert Christian Goedecke, Vorstand Zeitschriften der ag.ma: "Eine Reichweite von über 92 Prozent bei Jugendlichen zeigt, dass sich die Werbungtreibenden auch künftig auf die stabile Leistung des Werbeträgers Zeitschrift verlassen können.“ Für die ma 2011 Pressemedien II wurden 38.436 Personen ab 14 Jahren befragt.

Zu den Tageszeitungen: Laut ma nutzen hierzulande 39,2 Millionen Menschen regionale und 4,1 Millionen überregionale Zeitungen. Kaufzeitungen werden von 14,3 Millionen Personen gelesen. Die Reichweiten der überregionalen Titel bleiben dabei mindestens konstant, während regionale Abo-Zeitungen und Boulevard-Titel bei den Leserzahlen Einbußen hinnehmen müssen. "Die Reichweiten der Tageszeitungen sinken insgesamt betrachtet nicht – sie verlagern sich nur zunehmend ins Internet", erklärt Gerhard Müller, Vorstand Tageszeitungen der ag.ma: "Das führt in der ma 2011 Tageszeitungen, die nur die Reichweiten der gedruckten Ausgaben erfasst, naturgemäß zu Rückgängen."