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Sat.1-Betriebsrat fürchtet um Arbeitsplätze in Berlin

Ein Umzug des Fernsehsenders Sat.1 von Berlin nach München gefährdet nach Einschätzung des Betriebsrats mehrere hundert Jobs. Zudem könnte die Programmqualität unter die Räder kommen, warnte die Arbeitnehmervertretung jetzt in einem Brief an ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch. "Im München entstünde eine 'Fernsehfabrik' nach holländischem Vorbild, doch das wird auf dem großen deutschen Fernsehmarkt nicht funktionieren." Der Umzug könnte neben den rund 160 Sat.1-Mitarbeitern auch andere ProSiebenSat.1-Beschäftigte am Standort in der Jägerstraße in Berlin-Mitte treffen, sagte eine Betriebsrätin. Dort arbeiten etwa 600 bis 700 Personen.

Der seit kurzem am Potsdamer Platz ansässige Nachrichtenkanal N24, der ebenfalls zum Konzern gehört (rund 300 Arbeitnehmer) werde nicht angetastet, sagte sie weiter. Für Freitag hat der Betriebsrat alle Sat.1-Mitarbeiter zu einer Demonstration am Berliner Gendarmenmarkt aufgerufen. Zuvor hatte der 'Spiegel' berichtet, dass die TV-Senderfamilie wegen der Werbeflaute mit dem Schritt die Kosten drücken will. Offiziell habe der Vorstand allerdings noch nichts entschieden. Ein ProSiebenSat.1-Sprecher wollte zu dem Thema nichts sagen, verwies aber darauf, dass der Konzern alle Standorte in Europa überprüfe.