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Schweiz: Grünes Licht für Tamedia-Edipresse-Deal

Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) hat die Übernahme des Schweiz-Geschäfts der Edipresse-Gruppe, Lausanne, durch die Tamedia AG, Zürich, bewilligt. Die Weko begründete die Freigabe damit, dass es in den meisten Bereichen nicht zu wettbewerswidrigen Marktanteilsverschiebungen komme.

Auf den meisten Märkten, die vom Zusammenschluss betroffen sind, etwa in den Segmenten Tageszeitungen und Zeitschriften sowie Radio und TV, gewinnt Tamedia keine weiteren Marktanteile. Denn das Zürcher Medienhaus ist laut Weko ausschließlich in der Deutschschweiz und Edipresse ausschließlich in der Romandie tätig. Und auf dem Markt für die Frühzustellung von Zeitungen würde immer noch genügend Wettbewerb bestehen.

Die Weko hat bei ihrer Prüfung vor allem den Pendlerzeitungsmarkt in der Westschweiz ins Visier genommen, da es hier die zwei Titel '20minutes' und 'Le Matin Bleu zusammengelegt werden sollen. In der Begründung der Behörde heißt es in dem Zusammenhang, dass es auf dem relativ kleinen Werbemarkt in der Romandie längerfristig gar keinen Platz für zwei Pendlerzeitungen gegeben habe. Seit der Markteinführung der Pendlerzeitungen hätten Tamedia ('20minutes') und Edipresse ('Le Matin Bleu') Verluste von mehreren Dutzend Mio CHF erlitten. Die Weko ist der Überzeugung, dass aufgrund dieser Verluste 'Le Matin Bleu' ohnehin bald aus dem Markt ausgeschieden wäre.

Tamedia und Edipresse gaben im März dieses Jahr den Zusammenschluss des Schweizer Geschäftes bekannt. Nach der Zustimmung der Wettbewerbskommission wird das Tamedia Anfang 2010 in einem ersten Schritt 49,9 Prozent des Aktienkapitals der Presse Publications SR S.A. (PPSR) übernehmen. Die Presse Publications SR S.A. umfasst die wesentlichen Schweizer Medienaktivitäten von Edipresse. In einem zweiten Schritt wird Tamedia Anfang 2011 ihre Beteiligung um weitere 0,2 Prozent erhöhen und schliesslich Anfang 2013 die verbleibenden 49,9 Prozent erwerben. Edipresse wird sich im Gegenzug zu diesem Zeitpunkt an Tamedia beteiligen.

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Margit Mair 17.09.2009