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Großbritannien: OK!-Verleger Richard Desmond will den TV-Sender Channel 5 verkaufen


In Großbritannien bahnt sich offenbar ein Big-Deal auf dem TV-Sektor an. Richard C. Desmond (Foto), Chef des Medien-Konzerns Northern & Shell, hat die Großbank Barclays damit beauftragt, ihn beim möglichen Verkauf des TV-Senders Channel 5 zu beraten. Desmond hatte den damals defizitären Sender 2010 von der Bertelsmann-Tochter RTL für 103,5 Millionen Pfund (ca. 128 Millionen Euro) übernommen und ihn inzwischen durch ein strenges Kostenmanagement sowie verändertes Programmprofil in die schwarzen Zahlen geführt. Zum 1974 gegründeten Northern & Shell-Konzern gehören unter anderem die Zeitungen 'Daily Express' und 'Daily Star' sowie die Zeitschriften 'OK', 'New' und 'Star'.

Berichten der britischen Finanzpresse zufolge dürfte sich der Wert von Channel 5 heute zwischen 400 und 700 Millionen Pfund (480 bis 840 Millionen Euro) bewegen. Die konservative Schätzung basiert auf der Annahme, dass Channel 5 im vergangenen Jahr einen Profit von etwa 45 Millionen Pfund gemacht habe und nun das Neunfache des Profits als Preis angemessen sei. Die 700-Millionern-Pfund-Variante geht davon aus, dass der Vorsteuergewinn 2013 bei 70 Millionen Pfund liegt und das Zehnfache dieses Wertes erzielbar sei.

Als potenzielle Käufer werden der Mitbewerber ITV sowie die US-Medienkonzerne NBC Universal oder die Time-Warner-Tochter Turner Broadcasting genannt. Bei ITV dürfte es wohl erhebliche Vorbehalte bei den britischen Kartellbehörden geben.