ANZEIGE

Ringier übernimmt die Westschweizer Tageszeitung 'Le Temps'


Die Ringier AG, Zürich, übernimmt die Westschweizer Tageszeitung 'Le Temps' jetzt nahezu komplett. Das Medienhaus verstärkt mit dem Erwerb des Tamedia-Anteils an der Zeitung seine strategische Position in der Westschweiz.

Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Eidgenössischen Wettbewerbskommission. Die Aktionärsstruktur von 'Le Temps' war bislang wie folgt: 92.5% hielt die ER Publishing (davon je 50% Tamedia Publications romandes und Ringier), 3.0% der Genfer Bankier Claude Demole, 2.4% Société des Rédacteurs et du Personnel du Monde, 2.1% Société editrice du Monde. Nun übernimmt Ringier sämtliche bisherigen Anteile von Tamedia.
 
Hintergrund: Am 8. Oktober 2013 hatten die bisherigen 'Le Temps'-Mehrheitsaktionäre Ringier und Tamedia einen Verkaufsprozess gestartet. Angesichts der strukturellen Herausforderungen der Medienbranche sollte ein alleiniger Mehrheitsaktionär die Voraussetzungen für den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Zeitung garantieren. Offenbar haben aber die Gespräche mit externen Interessenten nicht zum Ziel geführt.
 
Nach Prüfung der verschiedenen eingereichten Dossiers äußerte Ringier Interesse an der Übernahme der Tamedia-Beteiligung, was nach Firmenangaben zu einer raschen Einigung der beiden Medienhäuser führte. Die entsprechenden Verträge wurden am Donnerstagabend unterzeichnet. Minderheitsaktionäre, Management, Redaktion, Kaufinteressenten sowie Westschweizer Behörden wurden am Freitagmorgen informiert. Der Kaufpreis entspricht laut Ringier und Tamedia "der im Vorfeld gemeinsam festgelegten und allen Interessenten mitgeteilten Bewertung".

Die Zeitung erreicht nach Verlagsangaben täglich 109.000 Personen. Die Auflage liegt bei knapp 40.000 Exemplaren.