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Springer Russia-Käufer will 'Forbes' entschärfen

Verleger Alexander Fedotov
Verleger Alexander Fedotov

Alexander Fedotov, der kürzlich die russischen Aktivitäten von Axel Springer erworben hat, will die Moskauer Ausgabe von 'Forbes' neu justieren. In einem Interview mit dem russischen Business-News-Portal RBK sagte der Verleger, er werde die Berichterstattung des ehemaligen Springer-Flaggschiffs noch mehr auf Wirtschafts- und Finanzthemen ausrichten und die politischen Artikel reduzieren. Damit handelt er ganz im Sinne von Präsident Putins Medienwächtern, denen die kritischen 'Forbes'-Beiträge über die politische Entwicklung im Land schon länger ein Dorn im Auge waren. Die Zeitschrift galt bislang als eine der wenigen unabhängigen Publikationen in Moskau und war für ihren mutigen Journalismus bekannt. Fedotov sagte in dem RBK-Interview, 'Forbes' werde künftig noch gezielter die Wirtschafts-Interessen seiner Leser bedienen: "Ich bin überzeugt, dass sie sich zu einem geringeren Grad für Politik interessieren." Leonid Bershidsky, früherer Herausgeber von 'Forbes'-Russland, hat Fedotovs Äußerungen über die Magazin-Neuausrichtung in einem Facebook-Posting scharf kritisiert. Die Axel Springer SE hatte Mitte September bekanntgegeben, ihre Moskauer Aktivitäten an Alexander Fedotov zu verkaufen. Hintergrund ist ein neues Gesetz, das die Beteiligungen ausländischer Unternehmen in der Medienbranche in Zukunft deutlich beschränkt. Mehr dazu in der aktuellen 'new business'-Printausgabe 44/2015. Abo-Bestellung hier.