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WhatsApp-Nutzerinfos: Datenschützer stoppt Facebook


Facebooks Pläne, auf Daten der WhatsApp-Nutzer zurückzugreifen, stoßen hierzulande auf Widerstand: Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Johannes Caspar, will die Datenweitergabe an den US-Konzern nicht so einfach hinnehmen und hat nun eine Verwaltungsanordnung erlassen, die es Facebook ab sofort untersagt, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern. Der US-Konzern wird ferner aufgefordert, bereits durch WhatsApp an Facebook übermittelte Daten zu löschen.

Facebook müsse die Regelungen des deutschen Datenschutzrechts respektieren, nachdem im Juli der EuGH in einem Urteil bestätigt habe, dass nationales Datenschutzrecht anwendbar sei, wenn ein Unternehmen im Zusammenhang mit einer nationalen Niederlassung Daten verarbeitet. Dies tue Facebook in Deutschland durch seine Niederlassung in Hamburg, die das deutschsprachige Werbegeschäft betreibt, so die Behörde.

"Die Anordnung schützt die Daten der ca. 35 Millionen WhatsApp-Nutzer in Deutschland. Es muss ihre jeweilige Entscheidung sein, ob sie eine Verbindung ihres Kontos mit Facebook wünschen. Dazu muss Facebook sie vorab um Erlaubnis fragen. Dies ist nicht geschehen. Dazu kommen noch viele Millionen Personen, deren Kontaktdaten aus den Adressbüchern der Nutzer zu WhatsApp hochgeladen wurden, ohne dass diese etwas mit Facebook oder WhatsApp zu tun haben müssen", erklärt Casper. "Diese gigantische Menge von Daten hat Facebook zwar nach eigenem Bekunden noch nicht erhoben. Die Antwort von Facebook, dass dies lediglich zur Zeit noch nicht erfolgt sei, gibt jedoch Anlass zur Sorge, dass das Ausmaß des Datenschutzverstoßes noch massivere Auswirkungen nach sich ziehen wird", so der Datenschutzbeauftragte.