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Junge Reporter der Axel Springer Akademie bringen das Thema Holocaust auf Snapchat

(Screenshot: Ausschnitt Facebook Page "sachor jetzt!")
(Screenshot: Ausschnitt Facebook Page "sachor jetzt!")

Geschichtsaufarbeitung via Snapchat - ist das möglich? Taugt die Mega-App auch für Qualitätsjournalismus? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich 16 junge Reporter der Axel Springer Akademie. Gemeinsam starten sie heute, 5. Dezember 2016, ein außergewöhnliches Experiment zum Thema Holocaust. Dazu bringen sie das Format "sachor jetzt!" auf den Instant-Messenger-Dienst Snapchat.

"Sachor" ist das hebräische Wort für "Erinnere dich". Hier setzt das journalistische Projekt an, das sich speziell an 14- bis 16-Jährige richtet: Die jungen Reporter spüren Zeitzeugen auf, sprechen mit Überlebenden, stellen zentrale Orte der Shoah vor – verdichtet in Snapchat-Geschichten, für die sie ein neues, zielgruppengerechtes Storytelling entwickelt haben - aufbereitet nach journalistischen Qualitätskriterien.

"Die jungen Leute der inzwischen vierten Generation seit dem Holocaust werden die ersten sein, die bald keine Zeitzeugen mehr erleben", sagt Marc Thomas Spahl, Direktor der Axel Springer Akademie. "Sachor jetzt!" soll die Botschaft der Überlebenden an diejenigen weitergeben, die in wenigen Jahren in Deutschland Verantwortung übernehmen und für die Snapchat die wichtigste soziale Plattform und Informationsquelle geworden sei. "Mit diesem Projekt wollen wir zeigen, dass man Jugendliche mit Qualitätsjournalismus und auch ernstem Inhalt erreichen kann, wenn er für ihre Kanäle richtig aufbereitet ist."

Ab 5. Dezember werden sieben Tage lang täglich bis zu drei Geschichten auf Snapchat neu erzählt, die sich alle mit dem Holocaust beschäftigen. Dazu recherchieren und berichten die jungen Reporter der Akademie unter anderem aus Auschwitz, Minsk, Jerusalem, Prag, Berlin, Dachau, Leipzig und Sachsenhausen. Sie lassen sowohl Holocaust-Überlebende zu Wort kommen als auch deren Nachkommen. Und sie fragen junge Juden, wie sie mit dem Thema umgehen. Dabei reflektieren sie auch ihr Konzept im Austausch mit den Usern: Kann man das Unfassbare in Zehn-Sekunden-Snaps erzählen?

Begleitet wird das Experiment von zahlreichen Aktivitäten, Umfragen und weiterführenden Informationen via Facebook live, auf Instagram, Youtube und Twitter. Die App "Sachor" (erhältlich für iOS und Android) soll die Snapchat-Storys in einer internationalen Version mit englischen Untertiteln dauerhaft abrufbar halten.