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Schweizer Wochenzeitschrift 'L'Hebdo' wird eingestellt


Die Ringier Axel Springer Schweiz AG, ein Joint Venture der Verlage Axel Springer und Ringier, stellt das französischsprachige Schweizer Wochenmagazin 'L’Hebdo' ein. Wie der Verlag mitteilt, verzeichnet die Zeitschrift seit Jahren rückläufigen Anzeigen- und Verkaufserlöse und hat schlechte wirtschaftliche Perspektiven.

Konsequenz der Einstellung ist ein Stellenabbau, von dem 37 Mitarbeiter aus dem gemeinsamen Newsroom von 'L’Hebdo' und der Tageszeitung 'Le Temps' betroffen sind. Nach Angaben des Verlags wird derzeit geprüft, ob sich ein Teil durch Frühpensionierungen und interne Aufgabenverschiebungen auffangen lässt. Gleichzeitig seien einige Kündigungen aber unvermeidbar, heißt es von Seiten des Unternehmens.

Die frei werdenden Mittel will Ringier Axel Springer Schweiz in 'Le Temps' investieren. Geplant sind unter anderem der Ausbau des regionalen Konferenzgeschäfts und die neue Samstagsbeilage T, die erstmals am 18. Februar erscheinen wird.

Über die Einstellung von 'L’Hebdo' und die damit Verbundenen Kündigungen sagt Ralph Büchi, Verwaltungsratsdelegierter Ringier Axel Springer Schweiz: „Wir reagieren mit diesem Entscheid auf die konstant defizitäre wirtschaftliche Situation von 'L’Hebdo' sowie den Umbruch im Werbemarkt. 'L’Hebdo' weist seit 2002 ein negatives Ebitda aus und hat allein in den letzten vier Jahren mehr als die Hälfte des Werbeumsatzes eingebüßt. Wir bedauern sehr, dass es trotz diverser konzeptioneller Überarbeitungen und organisatorischer Anpassungen in den letzten 15 Jahren nicht gelungen ist, 'L’Hebdo' auf ein sicheres wirtschaftliches Fundament zu stellen. Umso mehr, als die mit dem Entscheid verbundenen personellen Folgen leider unabwendbar sind. Dennoch erachten wir es für die Zukunft unseres Standortes in der Westschweiz als entscheidend, dass wir unsere Ressourcen in Geschäfte mit einer stabilen wirtschaftlichen Perspektive investieren.“

Das Vorhaben wurde besonders von impressum, dem nach eigenen Angaben größten Berufsverband für Medienschaffende in der Schweiz, kritisiert. In einer Mitteilung bezeichnet der Verband die Einstellung von 'L’Hebdo' als „enormen Verlust für die Pressefreiheit und die Qualität der Regionalmedien der Suisse Romande“ und fordert den Verlag dazu auf, von Entlassungen abzusehen und alternative Maßnahmen für eine nachhaltige Finanzierung der Zeitschrift zu prüfen.