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Bauer Media Group baut ein eigenes Foodblogger-Netzwerk auf

Martina Schönherr ist Executive Director Food bei Bauer Media (Foto: Bauer Media Group)
Martina Schönherr ist Executive Director Food bei Bauer Media (Foto: Bauer Media Group)

Anfang dieser Woche präsentierte die Bauer Media Group, Hamburg, ihr neues Netzwerk House of Food. Dort werden ab sofort sämtliche Medienmarken und Dienstleistungen rund um das Thema Food gebündelt. Begleitend zum Launch fand gestern der 'Bauer Foodtrend Tag 2018' statt, auf dem referiert und gespeist wurde. Zu den Referenten zählten unter anderem Rolf Lange, Leiter Unternehmenskommunikation bei Edeka, oder Stephan Grünewald, Mitbegründer des rheingold-Instituts. 'new business' sprach mit Martina Schönherr, Executive Director Food bei Bauer Media, über House of Food und die Bedeutung von Influencer Marketing.

nb: Auf dem gestrigen 'Bauer Foodtrend Tag' in Hamburg haben Sie das frisch gelaunchte House of Food kurz vorgestellt und berichtet, dass sich damit auch die Vermarktung neu aufgestellt hat. Was heißt das genau?

Martina Schönherr: Wir sind sehr eng zusammengerückt. Das heißt, wir bieten jetzt unseren Kunden sämtliche Services aus einer Hand an. Wenn ein Kunde beispielsweise Werbebilder benötigt, eine tolle Produkt- oder Food-Fotografie - oder jetzt ganz neu - eine Getränkefotografie, dann arbeiten wir ganz eng mit der Produktion zusammen, um das Projekt zu realisieren. Aber: Das bedeutet nicht, dass wir jetzt Vermarktung und Redaktion vermischen. Darauf achten wir sehr streng. Wir halten uns ans Medienrecht. Alles, was gekennzeichnet werden muss, wird gekennzeichnet.

nb: Sind bei Ihnen noch Online- und Printredaktion getrennt?
Schönherr: Noch sind sie räumlich getrennt, aber zumindest schon unter einem Dach.

nb: Welche Dienstleistung wird derzeit am stärksten nachgefragt?
Schönherr: Das ist für den Foodbereich schwer zu sagen. Wir schauen uns an, was die Kunden brauchen und schneiden individuelle Lösungen zu: von Influencer Marketing über Events bis hin zu Drive-to-Store-Geschichten.

nb: Apropos Influencer, wie schätzen Sie die Entwicklung dieses Marketingbereichs ein?
Schönherr: Im Foodbereich wird das Influencer Marketing noch stärker werden. Ich komme ja aus der Beauty- und Modebranche. Da sieht es anders aus. Wir wollen keineswegs mit so riesigen Playern à la Bibi zusammenarbeiten, die nicht mehr authentisch sind und derzeit ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Wir gucken uns Influencer mit etwa 5.000 bis 6.000 Followern an. Wichtige Micro-Influencer sind für uns ebenso interessant wie die großen Foodblogger. Wir sind gut vernetzt, so dass wir die Kundenbedürfnisse adäquat bedienen können.

nb: Haben Sie einen festen Pool an Bloggern?
Schönherr: Wir arbeiten punktuell mit einer Agentur zusammen, die uns die passenden Influencer vermittelt. Allerdings werden wir immer häufiger von Bloggern angesprochen, die direkt mit uns zusammenarbeiten wollen. So haben wir beschlossen, unser eigenes Foodblogger-Netzwerk aufzubauen.

nb: Wie lernen Sie geeignete Blogger kennen?
Schönherr: Die Blogger lernen auch sehr gerne mit uns, denn wir veranstalten regelmäßig Workshops mit Ihnen, beispielsweise zum Thema 'Wie mache ich eine gute Produktfotografie'. Das ist eine absolute Win-Win-Situation für beide Parteien. Die Blogger kommen zu den Workshops, speisen mit uns und können neue Produkte entdecken. Und wir lernen wiederum die für uns geeigneten Blogger näher kennen.

nb: Bezahlen Sie die Blogger auch?
Schönherr: Das hängt von der Art der Kooperation ab. Wenn wir Blogger buchen, ist dies entsprechend gekennzeichnet.

nb: Welches Magazin ist denn bei den Bloggern am beliebtesten?
Schönherr: 'Mutti' wird von den Bloggern geliebt. 'Lecker' steht bei ihnen auch hoch im Kurs, aber 'Mutti' spricht diese Zielgruppe genau an.

nb: Aber wie ist es mit Zeitschriften wie 'Tina' oder 'Meins', die eine deutlich ältere Zielgruppe haben. Konzentrieren Sie sich dort eher auf die Websites? Wohin geht es für diese Titel im digitalen Zeitalter?
Schönherr: Das ist eine sehr spannende Frage. Wir konzentrieren uns sehr stark auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppen. Bei 'kochen & genießen' zum Beispiel sind wir über den 'kochen & genießen'-Leser-Club ganz nah dran an unseren Lesern. Content von Lesern für Leser.

nb: Gibt es derzeit einen Trend in der Vermarktung?
Schönherr: Ja, der Trend, etwas erlebbar zu machen. Erlebbar machen im Sinne von: Ich zeige den Endkonsumenten, wie das Produkt funktioniert. Sie tragen es weiter nach draußen, davon drehe ich ein Video und stelle es online. So kann ich zeigen, welche tollen Erfahrungen gesammelt wurden. Damit zeige ich die Leidenschaft fürs Backen und Kochen - auf sehr glaubwürdige Art und Weise.

Am 7. Juni lud Bauer Media zum '5. Foodtrend Tag'
nach Hamburg (Foto: yw)