ANZEIGE

70 Jahre 'Stern': Magazin plant Ausstellung mit gefälschten Hitler-Tagebüchern und 'Tag des Journalismus'

'Stern'-Chefredakteur Christian Krug (Foto: G+J)
'Stern'-Chefredakteur Christian Krug (Foto: G+J)

Transparenz beim 'Stern': Rund 35 Jahre nach dem Skandal um die falschen Hitler-Tagebücher will Chefredakteur Christian Krug den Umgang mit der Affäre nun "entkrampfen". Er sagte im Gespräch mit der Hamburger Wochenzeitung 'Die Zeit': "Wir sollten das Thema noch immer mit großer Ernsthaftigkeit betrachten, aber auch mit größerer Gelassenheit. Ich finde, wir dürfen nach all den Jahren sogar die humoristische Seite daran entdecken."

Krug kündigt an, dass der 'Stern', der im August 2018 seinen 70. Geburtstag feiert, erstmals einige der gefälschten Tagebücher aus seinem Tresor holen und im Hamburger Gruner + Jahr-Verlagshaus ausstellen werde - bei einem 'Tag des Journalismus' am 15. September.

Für Krug selbst war es ein "sensationeller Moment", die Plastikbuchstaben auf einigen der Tagebücher zu berühren: "Sie fühlen sich noch billiger an, als sie auf Fotos aussehen. Wie ein Klingelschild in einer Reihenhaussiedlung. Das hätte einen doch stutzig machen können!"

Anders als im Jahr 2013 angekündigt, will der 'Stern' die Tagebücher nun doch nicht ans Bundesarchiv abtreten. Krug sagt: "Der 'Stern' hat die Kladden immerhin teuer gekauft. Dafür haben wir nicht nur viel Geld, sondern auch viel Lehrgeld bezahlt. Deshalb möchte ich, dass die Bücher bei uns bleiben. Dass wir die Dokumente unserer größten Niederlage selbst verwahren."

Jubiläumsprogramm von August bis September

Zum 70. Geburtstag des 'Stern', der am 1. August 1948 erstmals auf den Markt kam, gibt es in Hamburg zunächst einen Senatsempfang im Rathaus (23. August) und dann den erwähnten 'Tag des Journalismus' mit Vorträgen und Infos am 15. September im G+J-Verlag am Hamburger Baumwall. Anschließend erscheint am 20. September eine große Jubiläumsausgabe des Wochenmagazins (Heft 39/2018) mit 200 Seiten Umfang.