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Audiovisuellen Medien

Anteil der Nutzung steigt auf fast 90 Prozent

Der Anteil der Audio- und audiovisuellen Mediennutzung am gesamten Medienzeitbudget der Nutzer:innen in Deutschland (ab 14 Jahren) ist im zurückliegenden Jahr auf knapp 90 Prozent angestiegen. Im Durchschnitt konsumierten die Menschen im Jahr 2022 10 Stunden und 52 Minuten Medien über alle Gattungen hinweg (Vorjahr: 11 Stunden und 18 Minuten; 2019: 10 Stunden und 16 Minuten). Allein 9 Stunden und 43 Minuten verbrachten sie täglich mit Audio- und audiovisuelle Medien. Der Konsum von Radio, TV & Co ist im Vergleich zum Jahr 2019 (9 Stunden und 6 Minuten) um über eine halbe Stunde angestiegen. Im Verhältnis zum Rekordjahr 2021 ist die durchschnittliche Nutzung 2022 um 17 Minuten leicht zurück gegangen (2021: 10 Stunden). 2022 stieg der Anteil der Audio- und audiovisuellen Mediennutzung am gesamten Medienzeitbudget auf 89,4 Prozent (2019: 88,6 %).

Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Vaunet-Mediennutzungsanalyse 2022, die der Verband Privater Medien auf Basis von Sekundärquellen veröffentlicht hat. Frank Giersberg, Geschäftsführer des Vaunet, sagt: "Audio- und audiovisuelle Medien werden im Leben der Menschen immer wichtiger. Das ist ein Trend, den wir seit vielen Jahren beobachten und der sich auch in den aktuellen Daten widerspiegelt: Fast 90 Prozent der Mediennutzung entfällt mittlerweile auf Radio, TV und andere audiovisuelle Medien, die in Summe fast 10 Stunden pro Tag genutzt werden. Daraus ergibt sich eine besondere gesellschaftliche Relevanz der audiovisuellen Medienvielfalt, deren Erhalt und Refinanzierbarkeit die Politik bei den aktuellen Gesetzgebungsverfahren angemessen berücksichtigen muss."

Bewegtbildnutzung geht leicht zurück

Johannes Leibiger, Leiter Medienwirtschaft & Forschung des Vaunet, ergänzt: "Nach zwei Ausnahmejahren, in denen die Nachfrage nach audiovisuellen Informations- und Unterhaltungsangeboten auch Corona-bedingt sprunghaft angestiegen war, hat sich die audiovisuelle Mediennutzung 2022 auf hohem Niveau normalisiert und lag deutlich über dem Vorkrisenjahr 2019. Im Vorjahresvergleich sehen wir zwei Entwicklungen: Während die Bewegtbildnutzung etwas zurück geht, steigt die Audionutzung sowie die Anzahl der Audiohörer:innen weiter an."

So lag die durchschnittliche tägliche Audionutzung im Jahr 2022 hochgerechnet bei insgesamt 4 Stunden und 17 Minuten und legte im Vorjahresvergleich um 10 Minuten zu (2021: 4 Stunden und 7 Minuten). Verglichen mit dem Vorkrisenzeitraum von 2019 ist der Konsum von Audioinhalten um 21 Minuten gestiegen (2019: 3 Stunden 56 Minuten). Das Wachstum wurde insbesondere durch die gestiegene Nutzung im Bereich Musikstreaming verursacht (+24 Minuten seit 2019). Der Hauptanteil der Audionutzung entfiel auch im vergangenen Jahr bei den ab 14-Jährigen mit 3 Stunden und 6 Minuten auf das werktägliche Radiohören (2021: 3 Stunden und 13 Minuten; 2019: 3 Stunden und 17 Minuten).

Die tägliche Bewegtbildnutzung der ab 14-Jährigen in Deutschland lag im zurückliegenden Jahr bei insgesamt 5 Stunden und 26 Minuten. Nachdem die Nutzung von Bewegtbildinhalten in den Coronajahren 2021/22 auch gegenüber dem Wachstum in den Vorjahren besonders stark zulegte, ging sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Minuten zurück (2021: 5 Stunden und 53 Minuten). Sie liegt damit jedoch nach wie vor über dem Vorkrisenniveau (2019: 5 Stunden und 10 Minuten). Im direkten Vorjahresvergleich ging die tägliche Fernsehnutzung auf 3 Stunden und 33 Minuten zurück (2021: 3 Stunden und 52 Minuten). Ebenfalls leicht rückläufig war die Nutzung von Onlinevideo: Mit ihnen verbrachten die 14- bis 69-Jährigen 69 Minuten täglich (2021: 72 Minuten). Gegenüber dem Vorkrisenniveau stieg der Konsum von kostenlosen Onlinevideos und Paid-Video-on-Demand-Inhalten um 22 Minuten (2019: 47 Minuten).

Im Jahr 2022 sahen 89,1 Prozent der Gesamtbevölkerung ab 3 Jahren in Deutschland regelmäßig fern (Vorjahr: 90,8 %; 2019: 91,5 %) und 94,1 Prozent der Erwachsenen ab 14 Jahren hörten regelmäßig Audio und Radio (Vorjahr: 93,7 %; 2019: 93,8 %).Die jeweiligen Tagesreichweiten betrugen im Fernsehen 64,1 Prozent (2021: 67,3 %; 2019: 67,2 %) und im Audio 75,7 Prozent (2021: 75,6 %; 2019: 77,1 %).

Die Gesamtmediennutzung in Deutschland über alle Mediengattungen hinweg betrug im Jahr 2022 täglich 10 Stunden und 52 Minuten (Vorjahr: 11 Stunden und 18 Minuten). Im Vergleich zum Vorkrisenniveau im Jahr 2019 stieg die Mediennutzung damit insgesamt um 36 Minuten (2019: 10 Stunden und 16 Minuten). 

Die Vaunet-Mediennutzungsanalyse beruht auf einer kontinuierlichen Auswertung von Sekundärquellen, darunter Daten der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma), der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA), der Arbeitsgemeinschaft Videoforschung (AGF) und des Media Activity Guides (MAG) von SevenOne Media und forsa. Die medienübergreifenden Angaben zur täglichen Mediennutzungsdauer stammen aus unterschiedlichen Quellen, sodass aufgrund methodischer Unterschiede insbesondere die Summierung lediglich als Näherungswert zu betrachten ist. Die Angaben zur Gesamtreichweite von Fernsehen und Radio basieren auf dem Weitesten Seher- bzw. Hörerkreis und sind auf einen Zeitraum von zwei bzw. vier Wochen bezogen. 

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Margit Mair 15.02.2023