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ProSiebenSat.1 "feuert" CEO Conze

CEO Max Conze muss P7S1 verlassen - Foto: ProSiebenSat.1
CEO Max Conze muss P7S1 verlassen - Foto: ProSiebenSat.1

Die Ära Max Conze bei der ProSiebenSat.1 SE ist beendet. Der Vorsitzende des Vorstandes verlässt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung. Der gebürtige Bielefelder kam Anfang Juni 2018 vom Tech-Konzern Dyson zu dem Medienunternehmen mit Stammsitz in Unterföhring und sorgte schnell für Wirbel. Viele Führungskräfte verließen infolge der Reibereien mit Conze das Haus – zuletzt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Conrad Albert.

Jetzt hat der Aufsichtsrat einen Schlussstrich gezogen und Conze offenkundig vor die Tür gesetzt. Neuer CEO wird der bisherige Finanz-Vorstand Rainer Beaujean – er behält seine CFO-Aufgaben. Beaujean ist erst seit Mitte 2019 im Hause.

Neu in den Vorstand rücken Wolfgang Link (er wird den Bereich Entertainment verantworten) und Christine Scheffler (ist für den Bereich Personal verantwortlich). Scheffler kam Anfang 2019 von der französischen Webhelp-Gruppe und war bislang HR-Chefin Webhelp ist hierzulande unter dem früheren Namen Sellbytel besser bekannt - Webhelp hatte die ehemalige BBDO-Tochter Mitte 2018 für geschätzte 450 Millionen Euro gekauft). Lediglich WolfgangLink kann auf eine gut zehnjährige Tätigkeit bei P7S1 zurückblicken.

Mit dem Wechsel an der Spitze soll auch der Fokus wieder auf das Feld Entertainment ausgerichtet werden. In der Presse-Info heißt es: "Die ProSiebenSat.1 Group wird ihr operatives Geschäft wieder stärker auf den Entertainment-Sektor in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ausrichten. Der Schwerpunkt liegt hier auf lokalen und Live-Formaten - auch in enger Kooperation mit den Red Arrow Studios und Studio71. Unter anderem über die Streaming-Plattform Joyn soll die digitale Reichweite weiter ausgebaut werden. NuCom bleibt eine synergetisch wichtige Säule des Konzerns. Die bestehenden Beteiligungen, die von Werbung auf den Entertainment-Plattformen profitieren, werden werthaltig weiterentwickelt und im Zuge einer aktiven Portfolio-Politik zu gegebener Zeit veräußert."

Gute Aussichten für die M&A-Branche, die nun für die vielen P7S1-Engagements nach Interessenten Ausschau halten kann.