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DDB greift nach Menzel Nolte

Chairman Jochen Pläcking will die Anteile des scheidenden Michael Menzel kaufen und die Agentur mit der DDB-Beteiligung Selby & Co fusionieren Chairman Jochen Pläcking will die Anteile des scheidenden Michael Menzel kaufen und die Agentur mit der DDB-Beteiligung Selby & Co fusionieren
Die deutsche DDB-Gruppe scheint endlich mit der Erfüllung ihres lang gehegten Wunsches nach einer schlagkräftigen Dependance am Kreativ-Standort Hamburg zu Potte zu kommen. Chairman Jochen Pläcking jedenfalls steht dieser Tage in finalen Verhandlungen mit Randolph Nolte, dem Inhaber und Geschäftsführer der Hamburger Werberei Menzel Nolte. Noltes Partner Michael Menzel hat sich schon vor einiger Zeit aus dem operativen Alltagsgeschäft zurück gezogen, steht der Agentur allerdings bei Bedarf immer als Stratege und Berater zur Verfügung. Noch jedenfalls, denn Menzel will seine Anteile an Menzel Nolte verkaufen und so den Weg frei machen für eine Zukunftslösung mit DDB. Dritter im Bunde ist VW als gemeinsamer Kunde, DDB betreut die Autos und Menzel Nolte Volkswagen Bank und Volkswagen Leasing. Vierter Partner und damit eine weitere Schlüsselfigur der geplanten DDB-Dependance zwischen Alster und Elbe ist Simon Selby mit seiner Agentur Selby & Co, Hamburg. Da ist DDB schon seit Jahren drin, allerdings nur mit einer Minderheit von 30% der Anteile und ohne im Firmenschild aufzutauchen.Pläckings Plan ist es jetzt, Menzels Anteile an Menzel Nolte zu kaufen und dann zusammen zu bringen, was längst schon zusammen gehört hätte: Nolte und Selby nämlich bzw. ihre Agenturen. Das bestätigte Pläcking uns vergangenen Freitag von der Expo in Hannover aus an seinem Handy. Arbeitstitel des verlockenden Projekts 'Nolte Selby DDB'. Längst zusammen gehören Nolte und Selby aus mehreren schlagenden Gründen: Beide kennen sich lange aus gemeinsamen Zeiten bei Scholz & Friends. Beide sind im Job Singles, ohne festen Partner, Nolte ohne Menzel und Selby ohne Wolfgang Hering, mit dem zusammen er seine Agentur einst als Hering Selby & Co gegründet hatte. Nolte ist gelernter Kreativer, Selby Berater. Und schließlich: beide Agenturen sind mit ca. 5 Millionen Mark Gross Income etwa gleich groß, d.h. unterm Strich jede für sich zu klein, um im Markt eine beachtete Rolle zu spielen. Zusammen aber und mit dem Nachnamen DDB hätte die Agentur eine ganz andere Wucht. Nicht zuletzt auch durch die internationale Anbindung übers DDB-Network. Sowas braucht speziell Menzel Nolte immer dringender für den Kunden Blaupunkt, denn den betreut die Agentur sogar als globale Leadagency. auf der anderen Seite bringt Selby Kunden wie Tomorrow Internet AG, Barclay Card und Fosters (Holsten Gruppe) in die Ehe ein. Wenn der Teufel nicht noch ein Bein stellt, müsste der Deal demnächst über die Bühne gehen. (hn)

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Redaktion 19.09.2000