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Best Retail Brands 2011: Wirtschaftliche Erholung im Handelsmarkt

Interbrand hat in Kooperation mit Interbrand Design Forum die Studie 'Best Retail Brands 2011' veröffentlicht, die Rankings der wertvollsten US-amerikanischen, kanadischen, deutschen, französischen, englischen und spanischen Retail-Marken ausweist. Außerdem gibt die Studie einen Überblick über den asiatisch-pazifischen Raum.

Aldi verliert, bleibt aber auf Platz 1

Die drei wertvollsten Einzelhandelsmarken Deutschlands sind demnach Aldi, Media Markt und Edeka. Aldi belegt mit 3,5 Mrd. US-Dollar unangefochten Platz 1. Auf Rang 2 rangiert Media Markt mit einem Markenwert von 1,34 Mrd. US-Dollar, dicht gefolgt von Edeka (1,32 Mrd. US-Dollar). Gegenüber 2009 muss Aldi allerdings einen Markenwertverlust von 14 Prozent hinnehmen. Der Discounter büßte im vergangenen Jahr Umsatz ein und verlor Marktanteile an den Konkurrenten Lidl. Dieser platzierte sich 2011 mit einem Markenwert von 1,176 auf Rang 4. Trotz vergleichsweise stabiler Umsatzzahlen und leichtem Ausbau des Marktanteils büßte auch Lidl sechs Prozent an Markenwert ein.
Nicht nur der deutsche Lebensmitteleinzelhandel wird von Discountern dominiert. Auch in anderen Handelsbereichen Deutschlands wird Geiz als geil empfunden, etwa im Elektronikeinzelhandel. Das zeigt die Platzierung von Media Markt auf Rang 2. Die Studie stellt allerdings fest, dass die Discounter von der Wirtschaftskrise nicht profitieren konnten und die Billigmasche hierzulande immer weniger funktioniere. "Die deutschen Handelsunternehmen müssen erkennen, dass die Kaufentscheidung der Verbraucher nicht mehr ausschließlich preisgetrieben ist. Die Konsumenten achten beispielsweise verstärkt darauf, wo sie ihre Lebensmittel kaufen und woher diese bezogen werden", heißt es in einer Bewertung der Ergebnisse. "Der zukünftige Erfolg deutscher Handelsunternehmen hängt davon ab, dass sie verstehen, wie ihre Marken Wert generieren. Die Einzelhändler haben viele Möglichkeiten, um mit den Verbrauchern in Kontakt zu treten, dabei Profil zu zeigen, ein einziges Markenerlebnis zu schaffen, Einkaufsstättenpräferenzen zu erzeugen und so nachhaltig und langfristig Erträge zu sichern", fasst Alexander Rauch, Strategy Director bei Interbrand in Köln, zusammen.

USA stärker erholt als Europa

Ein Blick auf den US-Markt zeigt, dass dort die Retailer, die 2008 als erste die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu spüren bekamen, auf dem Weg der Erholung bereits ein gutes Stück weiter sind als ihre europäischen Kollegen –in Europa setzen den Handelsunternehmen die kostenbewussten Verbraucher weiter zu. Die asiatischen Einzelhändler wiederum sehen sich laut Studie sowohl Chancen als auch Herausforderungen gegenüber, da die Märkte die Vorlieben der Verbraucher multiplizieren.
Als besonders hervorstechend und bedeutsam für den gesamten Handelsmarkt werden folgende globale Retail-Trends genannt:

1. Digitales Wachstum: Die heutigen Technologien schaffen neue Möglichkeiten und Verbraucher wünschen sich ein möglichst nahtloses Shoppingerlebnis.

2. Human Touch und gesellschaftliches Engagement: Marken mit authentischem Charakter, eindeutigen Markenwerten und Interesse am Gemeinwohl werden am meisten profitieren.

3. Globale Expansion: Retail-Marken stehen heute sowohl im nationalen Wettbewerb als auch in globaler Konkurrenz. Viele Handelsunternehmen sind international präsent, so dass Multichannel-Initiativen immer entscheidender werden, um segmentierte Märkte zu erschließen.