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20 Jahre fünfstellige Postleitzahlen


Seit genau 20 Jahren sind die Postleitzahlen in Deutschland fünfstellig. Die Umstellung war für die DEUTSCHE POST eine große Aufgabe, die allerdings 1993 auch notwendig geworden ist. Durch die Wiedervereinigung kamen neue Zustellgebiete hinzu und es gab rund 800 doppelt besetzte Postleitzahlen. So hatten sowohl Bonn als auch Weimar die Postleitzahl 5300.

Großen Anteil an der erfolgreichen Kommunikation hatte wohl auch die massive Werbekampagne, die vor allem durch Ansagen von Loriots Nachrichtensprecher und das Maskottchen Rolf, erschaffen von Ully Arndt, bekannt wurde. Für die großangelegte Kampagne zeichnete die Hamburger Agentur Lintas verantwortlich, die es heute nicht mehr gibt. Die gesamte Kampagne kostete die Post rund 80 Mio Mark. Ein geringer Betrag für die Post. Denn wäre nur ein einziges Prozent der verschickten Briefe noch mit den alten Postleitzahlen, hätte die Nachbearbeitung rund 50 Mio Mark gekostet.

Die Hamburger Werbeagentur Lintas erarbeitete seinerzeit einen Drei-Stufen-Plan für die Umstellung. In der ersten Phase wurde die Zusammenlegung und Arbeit der Deutschen Post thematisiert und den Kunden näher gebracht. Erst in der zweiten Phase vermittelte die Post die Notwendigkeit der neuen Postleitzahlen und ihre Bedeutung. Kurz vor dem Start der neuen Postleitzahlen im Juli 1993 schickte die Post schließlich Unterstützungsanfragen an Groß- und Postfachkunden, so dass die Umstellung glatt gehen würde. In dieser letzten Phase sollten alle Widerständler vollends überzeugt werden.

Für die Kampagne konnte die Post herausragende deutsche Filmemacher gewinnen. Neben Loriot waren unter anderem Michael Verhoeven (Die weiße Rose) und Helmut Dietl (Schtonk) unter den Werbefilmmachern. Alles Regisseure, die sich zuvor aus berufsethischen Gründen gegen Werbung gesträubt hatten. „Kommunikation hat ohne die kreative Kraft der Kunst keine Chance”, sagte der damalige Post Geschäftsführer Dr. Klaus Zumwinkel. Gemeinsam mit den Werbefilmen liefen Printkampagnen in Zeitungen und Zeitschriften.

Zusätzlich brachte die Post eine Sonderbriefmarke heraus, die die neuen Postleitzahl erklärt. Die Werbekampagne lief und brachte die fünfstelligen Postleitzahlen in die Köpfe der Menschen und letztlich auf die Briefe.

Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Brief der Deutschen Post: "Rückblickend können wir mit Stolz sagen, dass die Deutsche Post dieses Mammutprojekt erfolgreich umgesetzt hat. Es gibt nicht viele Länder auf der Welt, in denen es gelungen ist, ein bestehendes Postleitzahlensystem komplett neu zu strukturieren. Besonders freut mich, dass wir damit auch einen Beitrag zum Zusammenwachsen von Ost - und Westdeutschland leisten konnten."

Die Umstellung der Postleitzahlen war ein großes Projekt für die Deutsche Post. Rund 60 Mio Privatkunden und drei Mio Geschäftskunden mussten gebrieft werden, damit am 1. Juli 1993 alles glatt lief. 40 Mio Postleitzahlenbücher ließ die Post drucken und verteilte sie gratis. Und natürlich mussten auch die Post-Mitarbeiter für das neue System geschult werden. Darüber hinaus bereitete die Deutsche Post auch die Zustelldienste im Ausland auf die Umstellung vor.