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Software-Systeme machen Werbung schneller, individualisierbarer und transparenter

TV-Spots, Anzeigen oder Banner werden in der Regel von der betreuenden Kreativagentur fix und fertig hergestellt. Handelt es ich dagegen um Werbemittel, die nur regional eingesetzt werden, müssen Materialien entsprechend angepasst werden. An dieser Stelle treten neben den Kreativagenturen sogenannte Tagesgeschäfts- oder Realisierungsagenturen auf den Plan. Unter dem Stichwort Decoupling hat sich hierzulande bereits so etwas wie eine Gattung etabliert.

Neben Agenturen haben sich Firmen aus dem Software- und IT-Bereich dahin spezialisiert, an Werbungtreibende Softwarelösungen zu verkaufen, mittels derer ein Unternehmen individualisierte Werbemittel intern selber produzieren kann. Der Systemgastronom Vapiano z.B. nutzt seit Kurzem eine browserbasierte Marketingsoftware-Lösung, mit der jeder Restaurantmanager seine Werbemaßnahmen selber vor Ort erstellen kann und das von der Brandad Systems AG, Fürth, stammt. Sabine Kloos, Marketingdirektorin von Vapiano, sagt: "Das neue Marketingportal ermöglicht es uns, die weltweite Umsetzung des Vapiano Corporate Designs viel konsequenter zu führen. Wir können die Gestaltung und Produktion von Werbemitteln nun sehr viel effizienter organisieren."

Auch die Deutsche Bahn AG, Berlin, hat sich ein neues zentrales Marketing-Produktionssystem zulegt. Es stammt von der Frankfurter iBrams GmbH und soll die Herstellung der Werbemittel – von einer nationalen Kampagne bis zur regionalen Stellenanzeige – des Unternehmens automatisieren, um einen "kontrollierten, effizienten und kostengünstigen Workflow in allen Marketingdisziplinen zu gewährleisten". Nach den Worten von iBrams-Geschäftsführer Andreas Michalski ist die "Verbindung von innovativem Marketingmaßnahmen und konzernweit vernetzten Marketingprozessen geradezu prädestiniert", das technische und organisatorische Potenzial von Brand Management Systemen auszuschöpfen.

Andere Dienstleister mit ähnlichem Angebot sind BrandMaker, Karlsruhe, und Socoto in Trier. Socoto-Geschäftsführer Dr. Bernhard Gründer, sagt über das Verhältnis zu traditionellen Werbedienstleistern: "Agenturen profitieren insbesondere davon, dass es solche Systeme möglich machen, auf einem hohen Kreativitätsniveau zu arbeiten und regionalisierbare Werbestrategien effizient im Rahmen des geplanten Budgets und mit der nötigen Transparenz bei vielen Mitspielern umsetzbar zu machen."

Abwägend meint Mirko Holzer, CEO von BrandMaker: "Was die Werber anbelangt, teilt die Technisierung die Agenturwelt in zwei Lager: Das eine interpretiert die IT als Jobkiller, die den Dienstleistern das angestammte Geschäft streitig macht. Das andere Lager nutzt Technologie, um das eigene Dienstleistungsangebot werthaltiger zu machen und echte Mehrwerte für seine Kunden zu schaffen – im Sinne höherer Transparenz, schlankerer Prozesse, durchgängiger Workflow, kollaborativen Arbeitens, individuell adaptierter Inhalte etc."

Brandad Systems-Vorstand Joachim Stelzer hebt die Geschwindigkeit hervor, in der Werbung dank Software erstellt werden kann: "Steht zum Beispiel ein Kita-Streik bevor, könnte eine familienorientierte Automarke mal eben spontan für alle vom Streik betroffenen Familien eine Ersatz-Kita im Autohaus organisieren – selbstverständlich nur lokal in den Häusern, die das auch organisatorisch umsetzen können."