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Repucom-Studie: "Sponsoren erreichen Fußballfans nur bedingt"

In dieser Woche findet das Finale der UEFA Champions League in Berlin statt. Mit von der Partie sind Unternehmen, die als Sponsoren des Wettbewerbs und der beiden Finalteams Juventus Turin und FC Barcelona die Fans von ihren Produkten zu überzeugen versuchen. "Doch die Werbepartner erreichen bislang nicht alle Fans", betont die aktuelle Untersuchung 'FanDNA' von Repucom. Denn laut der Studie sehen Unternehmen, die als werbende Marke ausschließlich an Bier trinkende, sich für Autos interessierende und mit Trikot und Schal ausgestattete Fans denken, nur einen Teil der potenziellen Kunden.

Laut Repucom können sponsernde Marken besonders bei den sogenannten 'Armchair Fans' derzeit noch Boden gutmachen. Im Gegensatz zu den sehr emotionalen Fangruppen ('Trend Positive' und 'Connection Fan') hat dieses Segment einen hohen Frauenanteil von fast 60 Prozent. Diese Gruppe hat ein eher moderates Fußballinteresse und schaltet nur bei bedeutenden Spielen den Fernseher an. Diese Fans informieren sich wenig über die werbenden Marken, reagieren selten auf virales Marketing und brauchen eine "eher passive, aber klare Ansprache".

Laut Jens Falkenau, Executive Advisor Market Research & Consultancy bei Repucom, können die 'Armchair Fans' auf dem heimischen Sofa über die klassischen Kanäle TV und Radio erreicht werden: "Social-Media-Kampagnen sprechen dieses Fansegment nur bedingt an. Der Armchair Fan nutzt die sozialen Medien weniger stark als der 'Trend Positive' oder der 'Connection Fan' und ist viel weniger bereit, Artikel zu teilen oder zu kommentieren." Für Sponsoren ist laut Repucom der 'Trend Positive' der attraktivste Fan. Er zeichnet sich durch ein überdurchschnittliches Fußballinteresse und eine große Identifikation mit diesem Sport aus. "Das Überraschende ist, dass er sich stark für Musik, Unterhaltungselektronik und Mode interessiert", sagt Falkenau. "Ob Luxus-Accessoires, Pflegeprodukte oder Unterhaltungselektronik mit Fußballbezug – aufgrund seiner hohen Konsumfreude ist dieser Fan für Sponsoren von großem Interesse."

Rund sechs Millionen Fußballfans in Deutschland lassen sich den 'Trend Positives' zuordnen. Für sie erhöht das Engagement im Sport die Glaubwürdigkeit einer Marke. Ein Sponsoring lässt den Trend Positive deutlich häufiger zum Konsumenten einer sponsernden Marke werden. Er nimmt Werbebotschaften im Fußballumfeld verstärkt über soziale Medien auf, kommentiert Sponsorenkampagnen über Facebook und Twitter besonders häufig und empfiehlt Sponsorenmarken und ihre Produkte oft weiter. Noch stärker erreichen Sponsoren über die sozialen Medien den 'Connection Fan'. Für ihn ist Sport im Allgemeinen und Fußball im Speziellen ein Event, bei dem er mit Gleichgesinnten feiert und seine Erlebnisse über Social-Media-Plattformen teilt.

Diese verschiedenen Fansegmente mit ihren spezifischen Eigenschaften machen den Fußball als Sponsoringplattform nicht nur für die offiziellen Sponsoren des Wettbewerbs wie beispielsweise Brauereien, Automarken oder Finanzdienstleister interessant. Repucom-Experte Falkenau: "Ein Engagement ist auch für Unternehmen aus solchen Branchen spannend, die man beim ersten Gedanken nicht unbedingt dieser Sportart zuordnen würde – etwa Modeunternehmen, Reiseanbieter oder Luxusartikelhersteller."


Foto: Repucom