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"Mitarbeiter eingestellt, obwohl wir keinen Kunden für die Neuen hatten"

Michael Schipper (Foto: Schipper Company)
Michael Schipper (Foto: Schipper Company)

Der frühere BBDO Germany-COO Michael Schipper beschäftigt in seiner 2013 gegründeten Agentur Schipper Company schon 80 Mitarbeiter. Diesen Senkrechtstart verdankt er dem Kunden der ersten Stunde, dm drogerie-markt, und einer irgendwie großzügig erscheinenden Personalpolitik. Dies erläutert Schipper im Gespräch.

nb: Herr Schipper, Sie starteten nach vielen Jahren bei BBDO 2013 in die Selbständigkeit. Sie konnten also allen alten Ballast über Bord werfen und sich ganz auf die wichtigen Dinge für eine moderne Agentur konzentrieren. Was waren die Grundpfeiler?
Michael Schipper: Das Wohl und Wehe einer Werbeagentur, egal in welcher wirtschaftlichen Phase, hängt ganz maßgeblich von ihren Mitarbeitern ab: Welche Menschentypen sind im Team und wie harmonieren sie miteinander? Zu Beginn haben wir uns überlegt, welche Begriffe uns prägen. Initiative, Machen oder Aufmerksamkeit waren beispielsweise dabei. Dementsprechend haben wir geschaut, welche Menschen zu uns passen.

nb: Sie sprechen von 'wir', wer gehörte dazu?
Schipper: Zu Beginn der Planung in 2012 stand ich erstmal allein auf weiter Flur. Es sind dann auch andere Mitarbeiter und Kollegen aus meiner früheren Agentur mitgekommen, zum Beispiel Friederike Schloßhauer von BBDO oder Sylvia Endres von Saatchi & Saatchi, die als Geschäftsführerinnen in Hamburg und Frankfurt tätig sind.

nb: Was machen Sie drei anders als andere Agenturchefs?
Schipper: Ich glaube, wir unterscheiden uns in einem wesentlichen Punkt von anderen Agenturen. Normalerweise wird mit dem Einstellen von Personal gewartet, bis ein Kundengewinn unter Dach und Fach ist. Zugleich werden Gehälter geplant und Cost Income Ratios erstellt. Wir dagegen haben an Priorität eins gesetzt, qualitativ hochwertige Arbeit zu machen und dabei auch ausreichend Spaß zu haben.

nb: Das hört sich utopisch an: Sie stellen Leute ein, obwohl kein Kunde da ist?!
Schipper: Beim Übergang von 2013 auf 2014 und auch von 2014 auf 2015 haben wir jeweils Mitarbeiter eingestellt, obwohl wir keinen Kunden für die Neuen hatten. Andersrum geht es schief: Einen Kunden gewinnen, dann nach neuen Mitarbeitern suchen und drei Monate später die ersten Bewerbungen auf dem Tisch haben.

Darüber hinaus erzählt Schipper im Interview, wie er den Aufbau seiner Agentur mit Sitz in Hamburg und Zweigstelle in Frankfurt finanziert hat ("meine komplette Altersvorsorge verbraucht"), dass er und seine GF-Partnerinnen nach Verstärkung auf allen Ebenen suchen und wie er an der Zukunftsstrategie für den Möbelfilialisten Roller arbeitet.

Das gesamte Interview findet sich in unserer ersten Print-Ausgabe 2016 (Bestellung hier).