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DDB-Managerin Nina Rieke: "Führen ist eine Persönlichkeits- und keine Geschlechterfrage"

Nina Rieke, CSO bei DDB (Foto: DDB)
Nina Rieke, CSO bei DDB (Foto: DDB)

Nina Rieke, Chief Strategy Officer bei DDB, steht seit 2014 mit an der Spitze der Networkagentur. Im Rahmen der 'new business'-Serie 'digital – kreativ – weiblich' spricht sie über ihren situativen Blick für das Thema Führen und erklärt, warum sie keine Extra-Chancen an Frauen verteilt. Vielmehr verlangt sie Bereitschaft zur Führung.

"Das Frauen-Bild entwickelt sich gerade rückwärts", sagt Rieke. "Es gibt viele gut ausgebildete Frauen um die 30, die lieber in einem Reihenhaus sitzen wollen. Das ist eine respektable Entscheidung. Allerdings ist es schwierig, etwas zu wollen, ohne bereit zu sein, den Preis dafür zu zahlen. Es ist schade, dass viele Frauen glauben, der Rückzug sei ein Heilsbringer. Aus dem Beruf auszusteigen, ist ein kurzsichtiger Blick auf die Welt. Besonders bei studierten Frauen finde ich das schon fast unverschämt und blauäugig. Das muss Frauen vor Augen geführt werden, damit sie einfordern können, zu führen und Karriere zu machen." Laut der DDB-Managerin ist eine Familie zu haben, vergleichbar mit einem neuen Level in einem Computerspiel. Es sei eine neue Herausforderung, die es zu integrieren gelte. In den meisten Fällen sei das machbar. Wenn nicht, sei es ein Zeichen von Menschlichkeit. Man könne immer Lösungen finden. In diesem Sinne sei es also eine Frage des Wollens und nicht des Könnens.

Außerdem merkt sie an: "Führen ist eine Persönlichkeits- und keine Geschlechterfrage. Nicht jeder will mehr Wind von vorne oder Teamverantwortung haben. Die Möglichkeiten müssen früh aufgezeigt werden." Damit meint sie zum einen, dass Frauen am besten bereits im Studium lernen, dass Karriere zu machen oder eine Familie zu gründen keine 'Entweder-oder'-Entscheidung ist. Mittels Planung sei es möglich, beides zu verknüpfen. Das ist eine Erkenntnis, für die Rieke nach eigenen Angaben lange gebraucht hat und sich rückblickend gewünscht hätte, dass sie das früher selbst realisiert hätte. Zum anderen merkt sie an, dass Führen weder männlich noch weiblich verankert ist. Rieke glaubt nicht an Klischees über weibliche Führungskräfte, sie seien kommunikativer oder ähnliches. Schließlich gebe es auch Frauen mit einem rigiden Führungsstil und Männer, die empathisch führen. Frauen besäßen allerdings den Vorteil, dass sie zu einigen Themen einen anderen Zugang haben.

Mehr über die Vorteile von weiblichen Führungskräften sowie den Werdegang von Nina Rieke und ihren Führungsstil lesen Interessierte in der Print-Ausgabe 16 von 'new business'. Ein Probe-Abo kann hier bestellt werden.