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Mit interaktiven Games und einer Tanz-App machte Ufomammoot den Jägermeister-Turm zum Highlight der Kieler Woche (Foto: Ufomammoot)

Mit interaktiven Games und einer Tanz-App machte Ufomammoot den Jägermeister-Turm zum Highlight der Kieler Woche (Foto: Ufomammoot)

Ganz schön abgespaced: Digitale Spielereien bei Ufomammoot

Wann haben Sie das letzte Mal 18 Minuten auf einer Website verbracht? Klingt ungewöhnlich lange – doch genau diese Verweildauer beobachtete die Berliner Digital-Agentur Ufomammoot auf einer Seite, die sie 2017 für den Kunden adidas launchte. Es handelte sich um ein Gewinnspiel, bei dem die Nutzer online einen Fußball über ein Spielfeld kicken sollten. Die simple Spielmechanik fesselte die User im Schnitt länger als eine Viertelstunde – ein Ergebnis, auf das Stefanie und Karsten Weil, die Inhaber und Geschäftsführer von Ufomammoot, besonders stolz sind.

Technologie und Storytelling verbinden: Diesen Anspruch hat sich die Berliner Agentur auf die Fahnen geschrieben. Kennengelernt haben sich Stefanie und Karsten Weil die beiden bei Saatchi & Saatchi. Nach dem Wechsel in die Selbstständigkeit arbeitete das Paar zunächst zusammen mit einem weiteren Kreativen als Freelancer-Kollektiv, doch irgendwann wollte sich das Trio einen "offiziellen Stempel" geben. 2012 entschlossen sie sich zur Gründung einer GmbH. Inzwischen ist die Startmannschaft auf ein 18 Mitarbeiter starkes Team gewachsen, das sich aus früheren Kollegen, Kunden und Quereinsteigern zusammensetzt.

Von links: Karsten Weil, Stefanie Weil, Ingo Webecke (Fotos: Ufomammoot)

Ufos und Mammuts
Auf den Namen der Agentur angesprochen erzählt Karsten Weil: "Lustigerweise gibt's dazu keine Geschichte – wir haben nach etwas gesucht, das bei den Leuten hängen bleibt. Ufomammoot ist so bekloppt, das merken sich die Leute direkt – also entweder das Ufo oder das Mammut." Auch die Titelbezeichnungen der Mitarbeiter bleiben hängen: Stefanie Weil nennt sich beispielsweise "Space Chief Patrol". Jeder Mitarbeiter darf sich seinen Titel selber aussuchen – "solange der nicht schon vergeben ist oder cooler klingt als unsere", lacht Weil. Strategie- und Neugeschäftsleiter Ingo Webecke beispielsweise trägt den Titel "Intergalactic Superintendent I Director Strategy and Business Development". Der Berater arbeitete vor Ufomammoot bei Axel Springer als Werbeleiter der 'Bild'.

Ufomammoot agiert unter dem Leitsatz: 'Wir verbinden Ideen und Technologien zu innovativen Werkstücken.' Die Kunden bekommen neben klassischen Websites und Online-Kampagnen auch 3D- und Motion Design. Das Team besteht aus Entwicklern, Motion- und 3D-Designern. Für Campaigning-Zwecke werden freie Texter und Copywriter engagiert.

Für adidas, den Kunden erster Stunde, entwickelt das Team vor allem Websites im Gamification-Stil, auf denen die Nutzer selber spielen können. Zuletzt konzipierte die Agentur eine Anwendung, mit der in der social-media-affinen Zielgruppe das DFB Fan-Jersey 2017 promotet werden sollte. Durch Kombinieren von Moves erstellten die User ihre eigene Freestyle-Kür – ganz im Sinne des adidas-Claims 'here to create'.

Für adidas, einen Kunden der ersten Stunde, kreieren die Ufos Gamification-Elemente für interaktive Promotions (Foto: Ufomammoot)

Weitere wichtige Kunden von Ufomammoot sind Netflix und eBay. "Für Netflix setzen wir seit Dezember 2017 alles um, was an Kommunikationsmaßnahmen für die Serien im Digitalbereich anfällt", erläutert Stefanie Weil. Dies umfasse sowohl Konzeption und Produktion von digitalen Kampagnen als auch Digital OOH-Maßnahmen für verschiedene Serien-Launches in DACH.

Digitale Installationen im öffentlichen Raum

Ein weiteres ungewöhnliches Projekt entwickelte die Agentur 2016 für das Deutsche Historische Museum in Berlin. Anlässlich des 150. Jahrestags der Schlacht von Königgrätz konzipierte das Team eine digitale Installation, die den Kampf visualisiert und mediengerecht darstellt. Etwas größer dimensioniert war eine Installation für den Kunden Jägermeister: Im Rahmen der Kieler Woche 2016 bespielte Ufomammoot in Zusammenarbeit mit der Lead-Agentur dirk & philip kommunikation für die Likörmarke das sogenannte Monument der Freundschaft bestehend aus Jägermeister-Flaschen.

Für den Turm wurden insgesamt 5.000 Flaschen zusammengesetzt, hinter denen LED-Panels angebracht wurden. "Das war eine sehr anspruchsvolle Design-Aufgabe, denn die Flaschen verzerren das Bild der LEDs", so Weil. "Zusätzlich waren zwischen den Flaschen Plexiglas-Planken angebracht, die spiegeln. Dann hatten wir auch noch die Spiegelung vom Himmel." So musste die Schrift beispielsweise schräg gestellt werden, um sie von unten besser lesbar zu machen. Komplementärfarben und stärkere Kontraste sorgten zusätzlich für bessere Sichtbarkeit. Flankierend programmierte das Team von Ufomammoot Apps und Games, um den Turm für die Besucher der Kieler Woche auch interaktiv erlebbar zu machen. Die Installation fungierte mit ihren vier Seiten als Display: "Beispielsweise konnten die Leute den Turm mit Paint bemalen. Dann hatten wir noch eine Tanz-App, die richtig gut angekommen ist." Die Seiten des Gebildes stellten dabei die Displays dar. Die Festival-Besucher mussten auf dem Sockel des Turms bestimmte Figuren tanzen und konnten darüber Punkte erzielen – den ursprünglich dreistelligen Highscore hatten die Besucher schnell geknackt

Mit vielen Kunden arbeitet das Team teilweise schon seit Jahren zusammen. Gepitcht habe Ufomammoot noch nie, gibt Webecke an: "Wir sind keine große Netzwerk-Agentur, das heißt, wir tauchen nicht automatisch in den Pitchlisten von großen Konzernen auf." Neugeschäft komme deshalb vor allem über persönliche Kontakte, eigene Netzwerke sowie über die Präsentation von Projektcases zustande. Der Zukunft sehen die Ufos gelassen: "Wir sind von der Unternehmenskultur her gut aufgestellt", sagt Webecke. Und Stefanie Weil ergänzt: "Wir kennen unsere Kunden teilweise schon sehr lange und wissen, was für die infrage kommt und zu denen passt. Der Kunde muss natürlich auch immer bereit sein und sich etwas trauen." (as)

Das vollständige Agenturporträt lesen new business-Abonnenten in der aktuellen Ausgabe nb 5/2019.

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