R/GA-CCO André Le Masurier: E-Sports sind "ein großes kreatives Territorium mit ultimativ interessiertem Publikum"
Fortnite-Zocker kennen den legendären 'Victory Dance' - R/GA inszenierte ihn in Life-Szenarien, um für das neue Samsungs Galaxy zu werben (Screenshots: R/GA)
Gaming kann ein potentes Spielfeld für Marken sein – wenn man die Regeln der Disziplin kennt. Wie man wirksame Auftritte inszeniert, weiß Andre Le Masurier, Chief Creative Officer bei R/GA EMEA. Die Digitalagentur hat zuletzt im Auftrag von Samsung die internationale Fortnite-Community mit einem Spot begeistert, der den "Winner Dance" aus der App im echten Leben inszeniert.
new business: Herr Le Masurier, wie relevant sind Gaming-Apps als Werbe-Plattform?
Andre Le Masurier: Gaming war noch nie relevanter oder in kreativer Hinsicht interessanter als heute. Laut SuperData sind die Zuschauerzahlen größer als die von HBO, Netflix, ESPN und Hulu zusammen. Erlebnisse wie unser Samsung Galaxy Fortnite Skin, das von Ninja auf Twitch vorgestellt wurde, oder Wendys ‚Keeping Fortnite Fresh“ zeigen das kreative Potenzial von Arbeiten, die sich organisch an dieses kulturelle Phänomen anpassen. Das ist der nächste Trend im Gaming: Spielerische Auftritte innerhalb des Games, die den Spielern Lust darauf macht, teilzunehmen und sich einzubringen. Dieser Ansatz kombiniert mit AR, Mixed Reality, 5G und Cloud-basiertem Gaming verspricht eine rundum aufregende Zukunft.
Andre Le Masurier ist Chief Creative Officer bei R/GA EMEA. Zuvor arbeitete er als Executive Creative Director bei R/GAs langjährigem Partner Google Brand Studio (Foto: R/GA)
nb: Für Marken welcher Segmente sind Games ein interessanter Werbe-Kanal? Und welchen Marken würden Sie eher von In-App-Advertising abraten?
Le Masurier: Authentizität und Erlebnis übertreffen alles andere. Man muss aufhören, die Fans zu unterbrechen, und einen echten Mehrwert schaffen, der die Spieler anspricht. Das schlimmste Szenario wäre, dass man damit beginnt, den Spielraum mit Kulturmüll und schlechten Pop-up-Anzeigen zu füllen. Marken müssen mehr tun als nur Spiele zu labeln, um Fans zu gewinnen - das ist einfach faul und unglaublich langweilig. Man muss ihren Erlebnissen einen echten Mehrwert verleihen und sich die Zeit nehmen, die Spielkultur zu verstehen. Es geht um ein großes, kreatives Territorium mit ultimativ interessiertem Publikum. Aber wenn man es nicht versteht und die Gelegenheit bzw. das Publikum falsch interpretiert, kann das wirklich nach hinten losgehen. Die Fans sorgen dafür, dass man immer authentisch bleibt. Das ist großartig!
Wie ein perfekter Marken-Auftritt in Games aussieht, welche Werbeformate in den Communities akzeptiert werden und wovon man eher die Finger lassen sollte, erklärt Le Masurier in der vollen Version des Interviews in 'new business' 34/2019.
(is) 19.08.2019