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Fünf Thesen zum mobilen Medienkonsum der Zukunft


(Grafiken: Linus Brandes (linusbrandes.de) // Sarah Roloff (studioranokel.de))

Ride-Sharing, autonomes Fahren, Flugtaxis: Mit den neuen Mobilitätsformen im digitalen Zeitalter entstehen auch neue Zeitfenster, Kanäle und Technologien, um Inhalte zu transportieren. Welche Chancen und Möglichkeiten sind damit verbunden sind, lotet das Projekt Content Foresight Mobility aus.

Ein Gastbeitrag von nextMedia.Hamburg und dem Cross Innovation Hub der Hamburg Kreativ Gesellschaft
In allen Lebensbereichen schreitet die Digitalisierung immer weiter voran und wird auch bei der zukünftigen Mediennutzung eine gewichtige Rolle einnehmen. Es gilt: Wer als etabliertes Medienhaus vorne mitspielen will, muss auf die immer schneller werdenden Entwicklungen adäquat reagieren und die eigene Geschäftsstrategie stetig an den Wandel der Zeit anpassen. In der Reihe Content Foresight von nextMedia.Hamburg und dem Cross Innovation Hub der Hamburg Kreativ Gesellschaft untersuchen deshalb verschiedene Arbeitsgruppen, die sich aus Unternehmen der Hamburger Mobilitäts-, Software-, Hardware- und Medien-Branche zusammensetzen, gemeinsam mit hochqualifizierten Kreativen, wie sich die Content-Rezeption im Bereich Mobilität in Zukunft verändern könnte. Die entscheidende Frage lautet: Wie könnte sich das Nutzungsverhalten in Zukunft ändern und wie sollte man darauf reagieren?

Eine dieser Arbeitsgruppen, das Team Erlebnismobilität, an dem namhafte Unternehmen wie der NDR, Axel Springer, die Hamburger Hochbahn, IAV, ITS Hamburg 2021 und Wunder Mobility beteiligt sind, hat aktuelle Trends wie Künstliche Intelligenz, Sharing-Economy, digitale Nachhaltigkeit, Autonomes Fahren und Conversational User Interfaces identifiziert und Thesen darüber aufgestellt, wie sich diese in den nächsten Jahren weiterentwickeln könnten. Herausgekommen ist ein bewusst utopisches Zukunftspapier, das zwar keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit erhebt und doch interessante Annahmen großer Media-Player für die Welt in zehn bis 15 Jahren offenbart. Glaubt man den Projektbeteiligten, steht der Nutzerfokus auch in 15 Jahren noch über allem.

1. Inhalte werden personalisiert und auf die Mobilität des Nutzers abgestimmt
Eine übergeordnete KI verbindet die individuellen Bedürfnisse der Nutzer mit dem jeweiligen Mobilitätsverhalten, lässt automatisierte Check-In-Prozesse zum Standard werden und spielt Content in einer situationsbedingt optimalen Form aus. Dank synchronisierter Kalendereinträge schlägt der KI-Assistent immer die optimale Route vor: Erledigungen oder Treffen mit Bekannten werden in die Strecke integriert, Nutzer mit ähnlichen Profilen werden in U-Bahn-Wagen oder beim Ridesharing zusammengebracht. Gezielte Fahrgastinformationen, die zum richtigen Zeitpunkt korrekt platziert werden, ermöglichen einen optimalen Fahrgastfluss.

2. Die Welt funktioniert automatisiert – und wird mit Stimme und Gestik gesteuert
KI-Assistenzsysteme werden sich in der Gesellschaft etablieren und alltägliche sowie zeitfressende Tätigkeiten im Hintergrund übernehmen. Die Kommunikationsgeräte der Zukunft funktionieren weitestgehend ohne Bildschirme und sind auf den mobilen Konsum ausgelegt. Sie reagieren beispielsweise auf das Flüstern der Nutzer und spielen Inhalte so aus, dass sie nur für den Empfänger hörbar sind. Visualisierungen sind auf jeder Oberfläche abbildbar: Ob auf Wänden, Böden, Kleidung oder Stadtmobiliar – in den mobilen Räumen kann der Nutzer seine persönlichen und öffentlichen Kommunikationsinhalte jederzeit räumlich transformieren. Der KI-Assistent sucht ständig nach möglichen Verknüpfungen, Informationen und weiterführenden Inhalten. Erkenntnisse über die vom Nutzer begehrten Inhaltsformen werden aus der Mimik und der Körperhaltung sowie den Bewegungsabläufen interpretiert und rekombiniert.
3. Mobilitätsangebote fungieren als Unterhaltungsmedien
Das Auto, wie wir es kennen, wird vollständig aus dem Stadtzentrum verschwinden und durch autonome Fahrzeuge ersetzt, sogenannte mobile "Erlebnisräume". Sie ergänzen das vorhandene urbane Verkehrssystem und fungieren als Bindeglied zwischen den öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln. Sie fördern den Austausch von Angeboten und Informationen und bieten unterschiedliche, zweckorientierte Funktionalitäten an: So können sie als Rückzugsort für Privatgespräche dienen, aber auch den Zweck eines sozialen Raumes erfüllen, beispielsweise in Form eines Cafés, ein Kinoerlebnis während der Autofahrt, ein Konzert im Zugabteil oder ein Kasperle-Theater im Familienbus – das alles könnte schon bald Realität sein. Auch funktionale Räume wie kleine Fitnessstudios und Werkstätten oder mobile Shops wie Kioske oder kleine Supermärkte lassen die Nutzer auf ihren Wegen produktiv sein.

These 4 + 5: Warum Content in Zukunft Verkehrsmittel-übergreifend konzipiert werden muss und welche Abo-Modelle sich durchsetzen werden, lesen Sie in der ungekürzten Version des Artikels in nb 37/2019.

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(is) 13.09.2019


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