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VZB nimmt das Thema Audio-Marketing ins Visier

v.l.: Sven Rühlicke, Anina Veigel, Mirijam Trunk, Waltraut von Mengden, Alexander Wunschel (Foto: Bettina Theisinger)
v.l.: Sven Rühlicke, Anina Veigel, Mirijam Trunk, Waltraut von Mengden, Alexander Wunschel (Foto: Bettina Theisinger)

"Eine rasant wachsende Anzahl von Menschen nutzt Sprachassistenten und Audio-Anwendungen. Wir haben heute drei hochkompetente Referenten eingeladen, die uns aus verschiedenen Blickwinkeln wertvolle Einblicke und Inspirationen über die Einsatzmöglichkeiten von Audio-Anwendungen geben und uns auch über die Dos and Don’ts informieren." Mit diesen Worten begrüßte Waltraut von Mengden, Erste Vorsitzende des Verbandes der Zeitschriftenverlage in Bayern VZB, die Gäste des Kaminabends, zu dem sie gemeinsam mit Geschäftsführerin Anina Veigel geladen hatte. Die Veranstaltung fand am 30. Januar 2020 in den Räumen des Bankhauses Donner & Reuschel in München statt, wo Thomas Nerlinger, Bereichsleiter Private Banking, die Gäste begrüßte.

Zum Auftakt sprach Mirijam Trunk, die als Geschäftsführerin der Bertelsmann audio alliance zentral alle Audio-Angebote des Konzerns produziert. Sie beschrieb die Entwicklung des Audio-on-Demand-Bereichs am Beispiel von Podcasts. Allein in Deutschland nutzten vergangenes Jahr ein Drittel der Menschen Podcasts, der durchschnittliche deutsche Podcast-User hörte dabei fünf Podcasts in der Woche. "Der Blick in die USA zeigt die Richtung, in die sich auch der deutsche Markt bewegt: Wir stehen in etwa da, wo der US-Markt vor vier Jahren war. Dort sind Podcasts heute ein Massenmedium", so Trunk. Audio-on-Demand werde mehr und mehr zum Standard und bringe den Verlagen viele Vorteile und Synergiemöglichkeiten. Schließlich könnten vorhandene Inhalte neu aufbereitet und über einen zusätzlichen Kanal distribuiert werden. Davon profitierten wiederum die Bekanntheit der Marke wie auch die Reichweite. "Die Aufgabe für die Publisher besteht nun darin, einen Kreislauf zu schaffen, über den sich die Marke selber befruchten kann", betonte Trunk.

Über den 'Game Changer Voice' sprach im Anschluss Sven Rühlicke, CEO und Gründer der auf Voice- und Audio-Anwendungen spezialisierten Fullservice-Agentur WakeWord. Laut Umfragen verfügen bereits heute 22 Prozent der deutschen Haushalte über einen Smart Speaker, in drei Jahren werden 50 Prozent prognostiziert. "Angesichts der Verbreitung von Alexa, Google-Assistant und Co. auf über zwei Milliarden Endgeräten wie Smartphones, TV und im Auto hat bereits heute jeder Haushalt einen Zugang zu Sprachassistenzsystemen", sagte Rühlicke. Jeder, der Content besitze, sei also prädestiniert dafür, Audio-Anwendungen einzusetzen. Die Programmierung einer Voice-App sei allerdings nur die Spitze des Eisberges. Entscheidend seien neben relevanten Inhalten eine ganzheitliche Strategie, die auch die Themen Search-Optimierung, Customer Journey Integration, Audio Content und Implementierung umfasst. Sein Tipp: Anfangen und Erfahrungen sammeln: "Wer jetzt nicht aktiv wird, wird bei Suchanfragen via Sprache – und wir reden hier von 50 Prozent Anteil in absehbarer Zeit – nicht mehr stattfinden. Bei Voice-Search gibt es nur einen Gewinner."

"Das Zeitalter von Voice und Audio hat gerade erst begonnen", zeigte sich auch Alexander Wunschel, Geschäftsführer nextperts und Präsident des 'Marketing Club München', überzeugt. Er lieferte in seinem Vortrag Hinweise, wie Podcasts gestaltet sein sollten, um beim Hörer Aufmerksamkeit zu erregen. Wichtig seien neben dem Inhalt auch die Stimme und deren Klang, die Erzähltechnik, Soundeffekte wie auch die richtigen Formate. "Die Faszination Hören hat viele Facetten, damit sollte man sich auseinandersetzen, denn in Audio stecken viel Kraft und Spielmöglichkeiten", sagte Wunschel. Weiter seien die Möglichkeiten zur Vermarktung noch nicht ausgeschöpft. So werden die Umsätze mit Podcastwerbung im Jahr 2019 auf ca. 700 Millionen Dollar geschätzt, "mit starken Wachstumssignalen für die kommenden Jahre". Wachstumspotentiale lägen außerdem in Themen wie Podcast SEO, Audiografie, Transkription, Corporate Publishing und Augmented Audio. Das Fazit von Wunschel: "Jeder hat eine Geschichte zu erzählen. Jetzt haben wir auch die entsprechende Technik."