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Axel Springer will Car&Boat Media verkaufen


Der Berliner Medienkonzern Axel Springer SE soll laut Insidern den Verkauf seiner französischen Tochter-Gesellschaft Car&Boat Media eingeleitet haben. Car&Boat Media mit Sitz in Paris ist ein Anbieter für Online-Kleinanzeigen mit den Marken La Centrale, Promoneuve, Caradisiac und MaVoitureCash. Axel Springer soll die Investmentbank Lazard für die Transaktion mandatiert haben.

Axel Springer hatte Mitte 2014 für 72 Millionen Euro die Mehrheit an Car&Boat Media übernommen und den Anteil 2016 deutlich aufgestockt.

Drei Interessenten sind dem Vernehmen nach im Rennen um die französische Firma: die beiden Fonds ICG und Providence Equity Partners sowie der deutsche Automobil-Marktplatz AutoScout24, der seit Dezember 2019 von der Investment-Company Hellman & Friedman kontrolliert wird. Die in Berlin anässige AutoScout24 AG ist nach eigenen Angaben Europas führende Kleinanzeigen-Plattform im Bereich Automobile. Gebote der Interessenten an Car&Boat werden für Mitte November 2020 erwartet.

Bewertung von rund 400 Millionen Euro

Laut französischen Quellen erzielte Car&Boat Media im Jahr 2019 ein EBITDA von 30 Millionen Euro bei einem Umsatz von 64 Millionen Euro. Es wird mit einer Bewertung von rund 400 Millionen Euro gerechnet. Die Online-Marken von Car&Boat Media verzeichnen nach Firmen-Angaben monatlich rund 40 Millionen Besucher bei mehr als 330.000 Anzeigen.

Ein Springer-Sprecher erklärte auf unsere Anfrage lediglich: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir generell keine Marktgerüchte kommentieren, allerdings ist es bei Axel Springer nicht unüblich, dass wir uns unsere Investments regelmäßig ansehen und dabei auch ganz unterschiedliche Optionen gemeinsam mit dem Management der Tochtergesellschaften für die weitere erfolgreiche Entwicklung prüfen." (Siehe auch nb-Printausgabe 45/2020.)