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Bietergefecht um französische RTL-Tochter Groupe M6


In Frankreich geht der Verkauf der TV-Sendergruppe M6 offenbar auf die Zielgerade. Der Haupteigner RTL Group mit Hauptsitz in Luxemburg, der eine Trennung von seinem 48-Prozent-Anteil prüft, erhielt laut französischen Quellen am 11. März 2021 erste Angebote und veranstaltete am 23. März eine zweite Gebotsrunde. Über ein halbes Dutzend Bieter wurden von Insidern genannt, darunter der Vivendi-Konzern, NRJ, Patrick Drahis Altice-Gruppe, Italiens Mediaset, der tschechische Unternehmer Daniel Kretinsky und ein Konsortium mit Xavier Niel, Mathieu Pigasse und Pierre-Antoine Capton. Das beste Angebot habe bislang der TV-Anbieter TF1 mit seiner Muttergesellschaft Bouygues vorgelegt, berichten der 'Canard enchaîné' und 'Lettre A'.

TF1 und Bouygues sollen angeblich versuchen, weitere Investoren zusammenzubringen, um ein Konsortium für den Kauf des RTL Group-Anteils zu bilden. Auch ein vorläufiger Verbleib der Bertelsmann-Tochter als Minderheitsgesellschafter sei denkbar.

Eine Übernahme der TV-Gruppe durch den Konkurrenten TF1 würde allerdings erhebliche kartellrechtliche Fragen aufwerfen. Darauf weist die französische Ausgabe des Wirtschaftsmagazins 'Capital' hin. Die Zeitschrift wird in Paris von der Gruner + Jahr-Tochter Prisma Media herausgegeben. Sie gehört damit ebenfalls zum Bertelsmann-Imperium, allerdings steht derzeit ein Verkauf von Prisma Media an Vivendi bevor.

Wie am 26.März 2021 von new business gemeldet, prüft die RTL Group offenbar auch einen Verkauf ihres Belgien-Geschäfts. Die belgische Wirtschaftszeitung 'L'Echo' hatte zuvor darüber berichtet.