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Otto Brenner Stiftung beleuchtet journalistische Social Media-Aktivitäten von ARD und ZDF


Öffentlich-rechtliche Medien sind neben ihren klassischen Verbreitungskanälen mittlerweile immer stärker in den sozialen Netzwerken präsent. Diese Aktivitäten hat jetzt die Otto Brenner Stiftung, Frankfurt am Main, kritisch beleuchtet. In ihrer Studie 'Journalismus in sozialen Netzwerken' kommt die Stiftung zu dem Ergbnis: "Im Bestreben, auf den privaten Plattformen hohe Reichweiten journalistischer Angebote zu erzielen, orientieren sich ARD und ZDF auch an den algorithmischen Funktionsweisen der Netzwerke - und gefährden dadurch potentiell die Qualität ihrer Arbeit und stellen ihre Unabhängigkeit in Frage."

Der Journalist und Medienwissenschaftler Henning Eichler hat für die Untersuchung Formate der öffentlich-rechtlichen Anbieter in Deutschland erfasst, die "für die privaten Plattformen optimierter Journalismus sind". Zusätzlich führte Eichler Interviews mit 18 Personen aus den verantwortlichen Redaktionen und dem Management der Sender zur Frage, ob sich "ARD und ZDF im Bann der Algorithmen" - so der Untertitel der Arbeit - befinden.

"Die Ergebnisse zeigen, dass das Dilemma der befragten Journalist:innen, tagtäglich zwischen Plattform-Logik und journalistischen Qualitätsansprüchen abwägen zu müssen, sehr präsent ist", so Henning Eichler. Die meisten Befragten hätten eine hohe Identifikation mit den Werten der öffentlich-rechtlichen Sender und sähen durchaus die Gefahr, diese für Reichweiten und Klicks zu vernachlässigen. "Nichtsdestotrotz sind die verschiedenen Kennzahlen der Plattformen fester Bestandteil des Redaktionsalltages, werden durchgängig als ihre 'Währungen' akzeptiert und für redaktions- und senderinterne Evaluationen übernommen", bilanziert der Autor.