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Axel Springer verzeichnet Minus bei Umsatz und Ergebnis

Axel-Springer-Chef Dr. Mathias Döpfner (Foto: Axel Springer)
Axel-Springer-Chef Dr. Mathias Döpfner (Foto: Axel Springer)

Bei Axel Springer ist die Erlösentwicklung im ersten Halbjahr 2019 vor allem bei den Job Classifieds schwächer als erwartet ausgefallen. Der Konzernumsatz ist von Januar bis Juni um -1,9 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro gesunken (1. HJ 2018: 1.56 Mrd. Euro). Als Ursache nennt das Berliner Medienunternehmen den Verkauf von aufeminin im vergangenen Jahr und der @Leisure-Gruppe im Juni 2019. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte legte der Umsatz um 1,0 Prozent zu.

Das um Sondereffekte bereinigte Ebitda lag im ersten Halbjahr mit 344,8 Mio. um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert (354,5 Mio. Euro). Organisch stieg das bereinigte Ebitda um 1,7 Prozent. Die bereinigte Ebitda-Rendite blieb mit 22,5 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau. Das bereinigte Ebit sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum aufgrund von erhöhten Abschreibungen und Konsolidierungseffekten um 5,8 Prozent auf 238,7 Mio. Euro (Vj.: 253,4 Mio. Euro). Organisch stieg das bereinigte Ebit um 0,5 Prozent. Die Rendite lag mit 15,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (16,2 Prozent).

Die Erlöse der digitalen Medien legten organisch um 7,7 Prozent zu und bauten ihren Anteil am Konzernumsatz von 69,6 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 73,8 Prozent aus. Noch deutlicher stieg der Beitrag der digitalen Aktivitäten zum bereinigten Ebitda. Bezogen auf das operative Geschäft erhöhte er sich von 80,4 Prozent auf 87,2 Prozent.

Am 12. Juni 2019 hatte Axel Springer den Abschluss einer Vereinbarung über eine geplante strategische Partnerschaft mit der Beteiligungsgesellschaft KKR bekannt gegeben. Die Partnerschaft soll die langfristige Wachstums- und Investitionsstrategie von Axel Springer unterstützen. Das in diesem Zusammenhang von KKR unterbreitete freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an die Aktionäre von Axel Springer wurde von Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens unterstützt. Am 7. August 2019 gab KKR bekannt, dass die Mindestannahmeschwelle von 20 Prozent mit einer Annahmequote von 27,8 Prozent aller ausstehenden Aktien von Axel Springer erreicht wurde. Die weitere Annahmefrist, in der Aktionäre ihre Aktien andienen können, läuft noch bis zum 21. August 2019.

Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE: "Wir fokussieren uns auf langfristiges Wachstum. Deshalb investieren wir auch in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld dort in Mitarbeiter, Marken, Produkte und Technologie, wo wir Potenzial für Wachstum sehen. Hier wird uns die geplante strategische Partnerschaft mit KKR zusätzliche Freiräume verschaffen."

Nach den Akquisitionen von Studydrive, PersonalMarkt Services (PSMG) und CeleraOne zum Jahresauftakt investierte Axel Springer auch im zweiten Quartal in digitale Unternehmen. Mit der Übernahme von 91,2 Prozent der Anteile an Appcast, einem Technologieanbieter für programmatische Jobanzeigen in den Vereinigten Staaten, baute Springer das Portfolio an Recruiting- und Matching-Technologien von StepStone aus. Außerdem hat die Axel-Springer-Tochter Aviv Anfang August eine Optionsvereinbarung zum Kauf des französischen Immobilienportals MeilleursAgents unterzeichnet. Auf der Webseite des Unternehmens können Immobilienbesitzer in Frankreich ihre Immobilie kostenfrei bewerten lassen und über einen dort gelisteten Makler verkaufen.

Für 2019 rechnet Axel Springer mit einem Rückgang der Umsatzerlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Zuvor war ein Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet worden. Organisch rechnet Axel Springer mit einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich, nachdem zuvor Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet worden war. Für das bereinigte Ebitda erwartet das Unternehmen statt eines Wertes auf Vorjahresniveau einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die angepasste Erwartung für die organische Entwicklung liegt bei einem Wert auf Vorjahresniveau, nachdem zuvor von einem Anstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen worden war.

Im ersten Halbjahr 2019 stiegen die Umsätze im Segment Classifieds Media um 4,8 Prozent auf 613,6 Mio. Euro. Organisch legten die Umsätze der Classifieds Media um 5,6 Prozent zu. Das bereinigte Ebitda der Classifieds Media verbesserte sich um 4,5 Prozent auf 233,4 Mio. Euro (Vj.: 223,3 Mio. Euro). Organisch erhöhte sich das bereinigte Ebitda im gesamten Segment um 8,0 Prozent. Mit einer Ebitda-Rendite von 38,0 Prozent hielt das Segment Classifieds Media das Niveau des Vorjahres (Vj.: 38,2 %). Das bereinigte Ebit im Segment Classifieds Media stieg um 2,5 Prozent auf 190,2 Mio. Euro, organisch legte es um 6,7 Prozent zu.

Im Segment News Media gingen die Werbeerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,6 Prozent zurück, unter anderem, weil 'Bild für alle' im ersten Halbjahr 2018 einen wesentlichen Erlösbeitrag geliefert hatte. Der digitale Anteil am Segmentumsatz legte von 36,3 Prozent auf 42,4 Prozent weiter zu. Der Segmentumsatz ging durch marktbedingte Rückgänge im Printgeschäft sowie durch Konsolidierungseffekte um 6,3 Prozent auf 685,9 Mio. Euro zurück (Vj.: 732,0 Mio. Euro). Organisch verminderte sich der Umsatz um 5,2 Prozent. Das bereinigte Segment-Ebitda blieb mit 99,8 Mio. Euro um 12,0 Prozent unter dem Vorjahreswert (Vj.: 113,4 Mio. Euro). Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten belief sich der Ebitda-Rückgang auf 9,0 Prozent. Das bereinigte Ebit im Segment News Media sank um 16,3 Prozent von 79,2 Mio. auf 66,3 Mio. Euro, organisch verzeichnete der Bereich einen Rückgang um 12,2 Prozent.

Die Erlöse des Segments Marketing Media lagen aufgrund des im vergangenen Jahr vollzogenen Verkaufs von aufeminin mit 208,5 Mio. Euro 4,3 Prozent unter Vorjahresniveau (Vj.: 217,8 Mio. Euro). Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten erreichte das Segment einen Umsatzanstieg um 12,9 Prozent. Das bereinigte Ebitda von Marketing Media übertraf den Vorjahreswert mit 51,3 Mio. Euro um 9,8 Prozent (Vj.: 46,7 Mio. Euro). Organisch stieg der Wert um 21,5 Prozent. Die Ebitda-Rendite stieg von 21,4 auf 24,6 Prozent. Das bereinigte Ebit des Segements stieg um 11,8 Prozent auf 39,1 Mio. Euro, organisch verbesserte es sich um 28,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

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Margit Mair 14.08.2019