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Bundesregierung plant laut NDR Millionen-Förderung für Zeitungen

Nachdem viele Zeitungsverlage deutlich gemacht haben, dass sich das Austragen gedruckter Exemplare vor allem auf dem Land kaum noch finanzieren lässt, steht offenbar politische Hilfe kurz bevor. Abgeordnete unterschiedlicher Fraktionen rechnen damit, dass die Bundesregierung noch in den laufenden Beratungen über den Haushalt für das kommende Jahr vorschlagen wird, ein Millionen-Budget für die Förderung der Zeitungszustellung freizugeben. "Es dürfte zwar schwer werden, kurzfristig schon im nächsten Jahr alle Wünsche zu erfüllen, aber wir sollten 2020 unbedingt schon einen ersten Impuls setzen", sagte etwa der kultur- und medienpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Martin Rabanus, auf Anfrage des Medienmagazins 'ZAPP' des NDR. "Wenn es gut läuft, könnte das ein dreistelliger Millionenbetrag sein."

Verleger aus dem gesamten Bundesgebiet haben die Abgeordneten ihrer Region angeschrieben und um eine positive Haltung für die "aktuell im Bundestag anstehenden Beratungen über eine Infrastruktur-Förderung von Zeitungsverlagen" gebeten - obwohl das Thema den Bundestag offiziell noch gar nicht erreicht hat.

Union und SPD hatten die „Sicherung der bundesweiten Versorgung mit Presseerzeugnissen für alle Haushalte“ bereits in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten. Allerdings war angedacht, die Verlage bei den Beiträgen zur Rentenversicherung für die Zusteller zu entlasten. Der Plan, die Rentenpunkte zu senken, ist nach 'ZAPP'-Informationen jedoch an rechtlichen Überlegungen der Bundesregierung gescheitert.

Das Arbeitsministerium betonte auf 'ZAPP'-Anfrage, Ziel der aktuellen Überlegungen sei, "dass Regionen nicht von der Pressezustellung abgehängt werden". Wie eine genaue Förderung aussehen kann, sei aber noch offen, da die Gespräche hierzu "noch nicht abgeschlossen" seien. Allerdings sind die Pläne weiter fortgeschritten, als es diese diplomatische Antwort zu erkennen gibt: Gezahlt werden soll nach Auflage. Im Gespräch ist ein gestaffeltes Modell, das Zustellregionen in Städten, in ländlichen Regionen und in Mischgebieten unterscheidet. Für die Zustellung auf dem Land soll es das meiste Geld geben.

Kürzlich hatte bereits der Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter BVDA, Dr. Jörg Eggers, im Interview mit 'new business' eine Vertriebsförderung von der Politik gefordert. Siehe unsere Meldung vom 21. Oktober 2019.