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Vivendi steigt bei Lagardère ein

Große Bewegung im französischen Medienmarkt: Vivendi plant ein umfassendes Aktienpaket am Wettbewerber Lagardère zu erwerben. Konkret will Vivendi für knapp 610 Mio. Euro mehr als 25 Mio. Aktien übernehmen. Dabei handelt es sich um das Aktienpaket des Finanzinvestors Amber Capital.

Sofern die Wettbewerbsbehörden zustimmen, hält Vivendi künftig 45,1 Prozent der Aktien und 36,1 Prozent der Stimmrechte an Lagardère. Da Vivendi damit die Schwelle von 30 Prozent der Aktien bzw. Stimmrechte überschreitet, muss der Konzern gemäß französischem Recht auch allen anderen Aktionären die Übernahme ihrer Anteile anbieten. In der Folge könnte der Konzern zum Mehrheits- oder sogar Allein-Eigner der Lagardère-Gruppe werden.

Die Lagardère-Gruppe ist vorrangig im Verlags-, Medien- und Travel-Retail-Geschäft aktiv. Damit hat der Konzern 2020 einen Umsatz von rund 4,4 Mrd. Euro erwirtschaftet. Die Corona-Krise hatte den Konzern schwer getroffen, insbesondere im Travel-Retail-Geschäft. Der Konzernumsatz war um fast 40 Prozent eingebrochen, auf EBIT-Ebene stand unter dem Strich ein Minus von 155 Mio. Euro. Somit hatte sich auch die Umsatzbedeutung der einzelnen Konzernbereiche verschoben. Wichtigster Erlösbringer war 2020 Lagardère Publishing mit einem Anteil von 54 Prozent (2019: 33 Prozent), gefolgt von Lagardère Travel Retail mit 39 Prozent (2019: 59 Prozent).

Erst kürzlich hatte Vivendi die französische Verlagstochter von Gruner + Jahr, Prisma Media, übernommen (new business berichtete).