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Digitalvertrieb

Bonnier wird Mehrheitseigentümer von Readly

Der Medienkonzern Bonnier AB, Hauptsitz in Stockholm und Deutschlandsitz in München, erwirbt 75,4 Prozent der Anteile an der digitalen Magazin Flatrate Readly und wird damit deren Mehrheitseigentümer. Nach einem mehrmonatigen Übernahmeprozess, in dessen Zuge Bonnier den Angebotspreis erhöht und die Annahmefrist mehrmals verlängert hat, erreicht der Konzern damit dennoch nicht sein Wunschergebnis. Ursprünglich hatte Bonnier das Übernahmeangebot an die Bedingung geknüpft, 90 Prozent der Aktien der börsennotierten Readly AB zu erhalten. Schon früh hatte sich unter einigen Readly-Gesellschaftern jedoch Widerstand geregt, da sie den Angebotspreis für zu niedrig hielten.

Mit einer Erhöhung des Angebotspreises von 12 Schwedische Kronen auf 14,40 Schwedische Kronen je Aktie konnte Bonnier Ende Januar 2023 einige dieser Aktionäre für das Angebot gewinnen. Letztendlich hat der Konzern mit diesem Übernahmeangebot 72,3 Prozent der Readly-Anteile erworben. Weitere 3,1 Prozent der Anteile hat Bonnier außerhalb dieses Angebots erworben.

Bonnier will weiterhin an seinen ursprünglichen Plänen festhalten. Einerseits soll Readly aufgespalten werden, sodass Bonnier selbst nur das Geschäft in Skandinavien behält und das Geschäft in den restlichen Märkten an die französische Cafeyn Group verkauft wird. Diese betreibt ihrerseits selbst eine Plattform für den Digitalvertrieb von Presse. Andererseits strebt Bonnier weiterhin an, mehr als 90 Prozent der Readly-Anteile zu erlangen. Anschließend will der Konzern eine Zwangsrückgabe der verbleibenden Aktien einleiten und Readly dann von der Börse nehmen. Die in Schweden beheimatete Readly AB ab ist erst seit Herbst 2020 börsennotiert.