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BDZV-Präsident Dr. Mathias Döpfner gibt sein Amt ab

Dr. Mathias Döpfner tritt im Herbst 2022 als BDZV-Präsident zurück - Foto: Axel Springer
Dr. Mathias Döpfner tritt im Herbst 2022 als BDZV-Präsident zurück - Foto: Axel Springer

Der Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Dr. Mathias Döpfner, tritt von der Verbandsspitze zurück. Er werde sein Amt "ab Herbst in geordneter Weise in neue Hände, vorzugsweise auch in neue Strukturen übergeben", heißt es in einer BDZV-Erklärung. An Döpfner wurde im Verband seit längerer Zeit Kritik geübt - u.a. wegen der sogenannten "Reichelt-Affäre".

Dr. Döpfner, zugleich Vorstandsvorsitzender Axel Springer SE (Berlin), bat in einem persönlichen Schreiben an die Verbandsmitglieder um Verständnis für seine Entscheidung und führte dafür zwei zentrale Gründe an. Zum einen sei Axel Springer mit seinem Wachstum in den USA und dem Kauf von 'Politico', "der größten Akquisition in unserer Unternehmensgeschichte, in einer entscheidenden Phase, die deutlich mehr Zeit und Präsenz von mir in Amerika erfordert". Er werde sich daher nicht mehr in der für einen Präsidenten notwendigen Form und Intensität für den Verband engagieren können.

Zum anderen brauche es, um stärker die Interessen kleinerer und mittelgroßer, regionaler und lokaler Verlage zu vertreten, eine Person beziehungsweise Konstellation an der Spitze, die nicht für ein großes, internationales und sehr digitales Verlagshaus stehe. Dies habe in der Vergangenheit immer wieder zu Missverständnissen geführt. "Beispiel Leistungsschutzrecht: Während ich fest überzeugt bin, dass dieses Recht vor allem die kleineren schützt, behaupten manche, es nütze vor allem den großen." Dies sei eine unnötige Ablenkung vom wirklich Wichtigen. Denn "die Erfolgsfähigkeit im digitalen Journalismus ist unser aller Schicksal".

Daher seien nun andere Strukturen mit mehr Repräsentanz der kleinen und mittleren Verlage notwendig, erklärte der BDZV-Präsident weiter. Er wende sich jetzt an die Mitglieder, um mit großer Klarheit den gemeinsamen weiteren Weg bis zur Mitglieder-/Delegierten-Versammlung und dem Jahreskongress im September gut und geordnet vorzubereiten.

Der Verband habe in den zurückliegenden Jahren viel erreicht. "Darauf können wir stolz sein", führte Dr. Döpfner weiter aus. Gemeinsamkeit sei immer stärker als Partikularinteressen - vor allem, wenn sie öffentlich ausgetragen würden. Er sei sehr dankbar für die Unterstützung und Ermutigung, die er in den letzten Monaten und Wochen von den allermeisten Mitgliedern erfahren habe.

Dr. Döpfners Appell: "Lassen Sie uns das nächste Kapitel des BDZV in journalistisch wichtiger Zeit fröhlich und mutig gestalten. Es geht um viel. Um weit mehr als wirtschaftliches Wohl."