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Michael Falkensteiner hat O2 mit Herz und Leidenschaft weiterentwickelt - Foto: Serviceplan

Michael Falkensteiner hat O2 mit Herz und Leidenschaft weiterentwickelt - Foto: Serviceplan

Abschied nach knapp fünf Jahren

Michael Falkensteiner verlässt O2

Die Nachricht schlägt ein wie eine Bombe, obwohl sie kurz und sachlich ist: „Michael Falkensteiner, Director Brand & Marketing Communications (BMC), wird O2 Telefonica auf eigenen Wunsch verlassen, um sich außerhalb des Unternehmens neuen Aufgaben zu widmen“, heißt es in einer Mitteilung von Telefónica. Ein Nachfolger sei noch nicht gefunden. Solange werde Andreas Laukenmann, im Hauptjob Chief Consumer Officer bei Telefónica, Falkensteiners Aufgaben interimsmäßig übernehmen.

Für O2 dürfte der Ausstieg von Michael Falkensteiner nicht lediglich eine ganz normale Personalie sein. Als Falkensteiner im Juli 2019 zum Telekommunikationskonzern nach München kam, ging es der Mobilsparte, also O2, nicht wirklich gut. Die Ziele, die man sich gesetzt hatte, nämlich auf Augenhöhe mit den Größten der Branche zu sein, schienen in weiter Ferne. Das hatte er Ende 2022 erreicht, die Zeitschrift Connect hatte das O2-Netz Anfang des Jahres mit der Testnote „Sehr Gut” ausgezeichnet – 20 Jahre, nachdem O2 in Deutschland (damals übrigens bereits mit dem Claim O2 Can Do) an den Start ging.

Falkensteiner war auch der, der im Hause Telefónica für O2 eine ganz neue Form der Kommunikation etablierte, indem er, statt auf diverse Agenturen zu setzen, gemeinsam mit Serviceplan die „Bubble“ gründete. Eine Agentur, die – wie Bubble-Chef Lars Holling und Falkensteiner immer wieder betont haben – gemeinsam mit den jeweiligen Teams die Kommunikation der Marke weiterentwickeln sollte. Das hat funktioniert.

Entstanden sind international mit Kreativawards ausgezeichnete Kampagnen wie „The Visable Net“, das ursprünglich als reine Onlinekampagne angelegt war und dann immer größer wurde, oder „Jedes zuhause“ – die Kampagne wurde in Minecraft verlängert. Nicht zu vergessen der „Tag Nix“, in der O2 als erster Anbieter überhaupt darauf aufmerksam machte, dass viele Handynutzer für ihr Gerät zahlen, obwohl es längst abbezahlt ist. Diese Kampagne ist nach eigener Aussage übrigens ein Beispiel für die zitierte vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sie entstand aus einer Idee zu der Telefoniert wurde und im Nachgang die Präsentation binnen 24 Stunden gestanden haben soll. Ein solches freundschaftliches Vertrauen muss mit Falkensteiners Nachfolger erst wieder aufgebaut werden. Es sind also große Schuhe, für die Telefónica nun jemanden Passendes finden muss.

In welche Schuhe respektive unter welches Firmendach Falkensteiner schlüpfen wird, ist noch unbekannt. Möglichkeiten hat der Marketingexperte viele. Vor seiner Zeit bei Telefónica war er Head of Brand bei der Unternehmensberatung Boston Consulting Group. Davor Head of International Advertising bei BMW. Seine Karriere startete er als Consultant bei Serviceplan. Insofern hatte sich zuletzt irgendwie für ihn der Kreis geschlossen.