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OWM registriert verschlechterte Stimmung im Werbemarkt

Die Stimmung in den Werbung treibenden Unternehmen in Deutschland hat sich merklich verschlechtert, zeigt die aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM), die OWM-Chef Uwe Becker heute auf der 13. Jahrestagung des Verbandes in Berlin präsentiert hat.

Nach der jährlichen Befragung der nahezu 100 OWM-Mitgliedsfirmen glaubt kein einziges der befragten Unternehmen, dass die Konsumausgaben im nächsten Jahr steigen werden. Nur 22 Prozent rechnen mit einer ähnlichen Entwicklung wie 2008, aber 78 Prozent erwarten eine Verschlechterung des privaten Konsums. "Die Verbraucher ändern ihr Konsumverhalten auch wegen der stark gestiegenen Energiekosten und den Preissteigerungen bei Lebensmitteln, hervorgerufen durch die gestiegenen Rohstoffpreise, sowie der Unsicherheit, wie es mit der Konjunktur weitergeht", sagte Becker.

Ähnlich kritisch wird die gesamtwirtschaftliche Lage im kommenden Jahr von den werbenden Unternehmen eingeschätzt. Als gut wird sie von keinem Befragten beschrieben, 2007 waren es immerhin noch 48 Prozent. Rund drei Viertel, und damit deutlich mehr als 2007 mit ebenfalls 48 Prozent, schätzen die Lage als befriedigend ein, 27 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus (Vorjahr: 4 Prozent).

Die negative Entwicklung schlägt sich auch auf dem Werbemarkt nieder: 35 Prozent der Befragten prognostizieren rückläufige Werbeausgaben für 2009 (Vorjahr 6 Prozent), 43 Prozent gehen von konstanten Ausgaben aus. Immerhin: 22 Prozent erwarten noch steigende Budgets – nach 42 Prozent 2007.

Bei den Geschäftszahlen für dieses Jahr zeigt sich folgendes Bild: Während sich bei 60 Prozent der werbenden Unternehmen der Umsatz parallel zur Gesamtwirtschaft entwickelt, sagen 56 Prozent, die Ertragsentwicklung verlaufe wesentlich schlechter. Deutlich negativ fällt ein Vergleich mit 2007 aus: Sowohl Umsatz (32 Prozent) wie Ertrag (50 Prozent) fielen für einen großen Teil der Teilnehmer schlechter aus als 2007.

Verschiebungen gab es auch beim Mediamix. Klarer Gewinner ist weiterhin das Internet, wenn auch auf einem vergleichsweise niedrigen absoluten Niveau. Bei 81 Prozent der Befragten (Vorjahr 66%) hat die Relevanz dieses Mediums gegenüber dem Vorjahr zugenommen.

Als besondere Herausforderungen für das nächste Jahr nennen die Befragten an erster Stelle die beiden Themen "Werbeverbote" und "Transparenz im Mediageschäft". Danach folgen "Preiserhöhungen" und die "Fragmentierung der Medien". Nicht weniger als 95 Prozent der Unternehmen erwarten künftig eine weiter zunehmende Regulierung des Werbemarktes durch die Politik, knapp zwei Drittel befürchten, dass sich dadurch ihre geschäftliche Situation verschlechtern wird.