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Alex Schill: "Wir müssen weniger in Kampagnen-Flights denken und mehr in echten Lösungen"

Serviceplan-CCO Alex Schill kommentiert den ersten Platz beim Red Box-Kreativranking (Foto: Serviceplan)
Serviceplan-CCO Alex Schill kommentiert den ersten Platz beim Red Box-Kreativranking (Foto: Serviceplan)

Serviceplan ist die kreativste Agentur Deutschlands. Das hat das Kreativranking des 'new business'-Schwestertitels Red Box ergeben. Der Kreativchef der Münchner Agentur Alex Schill kommentiert im Interview die Platzierung und Learnings aus 2016.

new business: Serviceplan war zuletzt 2013 an der Spitze des Red Box-Rankings. Danach folgte ein Abstieg um einen Platz pro Jahr. Was haben Sie in diesem Jahr anders gemacht, um wieder an der Spitze zu stehen?
Alex Schill: Ich bin mir sicher, dass keine Agentur irgendetwas an ihrer Arbeitsweise ändert, nur um am Ende ein Plätzchen weiter oben in einem Ranking zu sein. Zumindest hoffe ich das. Es geht darum, kontinuierlich gute Arbeit zu machen. Ob die dann bei Award Shows etwas gewinnt, steht in den Sternen. Oder in der Laune einer Jury. Oder ob man damit gerade den richtigen Zeitgeist trifft. Die Nummer-3-Agentur ist nicht automatisch schlechter als die Nummer-1-Agentur. Sie hat eben einfach in diesem Jahr weniger Awards gewonnen.

nb: Es gibt Agenturen, die beispielsweise aufgrund des hohen Kostenfaktors nicht an Wettbewerben teilnehmen. Serviceplan reicht regelmäßig und bei vielen Awards ein. Warum schrecken Sie die Kosten nicht?
Schill: Natürlich schrecken mich die Kosten. Insbesondere wenn ich merke, dass sich bestimmte Festivals an einer Orgie von neuen Kategorien ergötzen, nur um noch mehr Geld zu verdienen. Aber es geht mir bei den Einreichungen ja nicht ausschließlich darum, Preise zu gewinnen. Es geht vielmehr darum, permanent den kreativen Muskel in den Teams zu trainieren, Vernetzungen innerhalb der eigenen Agentur zu schaffen und generell Spaß an guter Kreation und manchmal auch ein bisschen Wahnsinn zu fördern. Und gute Laune und Wahnsinn kann man mit Geld gar nicht bezahlen.

nb: Welche Learnings ziehen Sie aus 2016?
Schill: Wir müssen noch weniger in Kampagnen-Flights denken und mehr in echten Lösungen. Das fängt bei uns selbst an. Bedingt aber natürlich auch eine Diskussion mit unseren Kunden. Marken sind heute schon Kommunikation alleine deshalb, weil sie existieren. Das zu verinnerlichen, kann eine Menge Geld sparen. Und zwingt uns als Agenturen, neue Wege zu suchen. Und zu finden.

Was Alex Schill außerdem über Kreation in 2016 und Kritik am Procedere von Wettbewerben erzählt, lesen Interessierte in der Print-Ausgabe 1-2 von 'new business'. Ein Probe-Abo kann hier bestellt werden.