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Bundesliga hält Platz zwei unter den europäischen 'Big-Five'-Fußballligen


Der Umsatzrekord im internationalen Profifußball aus dem Jahr 2014/15 wurde erneut übertroffen. Das geht aus dem "Annual Review of Football Finance" von Deloitte hervor, der die zentralen Finanzzahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 analysiert. So stiegen die Gesamtumsätze des europäischen Fußballmarktes (ohne Transfererlöse) von 21,8 auf 24,6 Milliarden Euro. Mit rund 13,4 Milliarden Euro, machten die sogenannten 'Big Five'-Ligen mehr als die Hälfte des Marktvolumens aus. Das entspricht einem Marktanteil von 54 Prozent. Die Studie gibt das Beratungsunternehmen Deloitte bereits zum 26. Mal heraus.

Wie schon in den Vorjahren zuvor ist die englische Premier League mit Umsätzen von 4,87 Milliarden Euro in Bezug auf die Finanzen das Maß aller Dinge. Auch die Bundesliga konnte ihren zweiten Platz aus dem Vorjahr mit Erlösen von rund 2,71 Milliarden Euro halten. Mit einem Wachstum von 13 Prozent beziehungsweise 320 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr erreichte die höchste deutsche Spielklasse auch in dieser Hinsicht Platz zwei. Lediglich die spanische Primera División wies mit einem Plus von 19 Prozent (384 Mio. Euro) ein noch höheres prozentuales Wachstum aus. Die italienische Serie A mit 7 Prozent und die französische Ligue 1 mit 5 Prozent Wachstum liegen auf den Plätzen 4 und 5.


Wenn die immer wichtiger werdenden Transfererlöse der Bundesliga in Bezug auf den Gesamtumsatz hinzugerechnet werden, ergibt sich sogar ein Wachstum von fast 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: Saison 2015/16: 533 Mio. Euro; Saison 2014/15: 231 Mio. Euro. Besonders stark ist die Bundesliga weiterhin bei den kommerziellen Erlösen. Mit einem Umsatz von rund 1,25 Mrd. Euro (+111 Mio. Euro/+10 %) lag sie hier ebenfalls auf dem zweiten Rang.

"Das starke Umsatzwachstum der Bundesliga lässt sich vor allem anhand der gesteigerten Medienerlöse erklären. Diese machen mit 202 Millionen Euro rund 63 Prozent des Gesamtwachstums ohne Berücksichtigung der Transfererlöse aus. Eine entscheidende Rolle spielten hierbei insbesondere die neuen Verträge zur Vermarktung der internationalen Fernsehrechte und der UEFA-Clubwettbewerbe. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Umsatz aus Medienrechten um 28 Prozent auf 933 Millionen Euro gesteigert werden. Die Premier League spielt mit Medienerlösen von über 2,58 Milliarden Euro allerdings nach wie vor in einer eigenen Liga", sagt Karsten Hollasch, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

Zuschauermagnet Bundesliga
Die Bundesliga-Stadion sind immer gut gefüllt: Mit einem Zuschauerschnitt von 42.421 pro Spiel klar vor den anderen Ligen, trotz eines kleinen Rückgangs gegenüber der Saison 2014/15. Die Spieltagerlöse kletterten minimal auf 528 Millionen Euro und damit um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (521 Mio. Euro).

Weiterer Anstieg der Spielergehälter
Parallel zum Umsatzwachstum erhöhten auch die Gehälter der Fußballprofis. Insgesamt zahlten die Bundesliga-Clubs 1,34 Milliarden Euro an Gehältern. Dies entspricht einem Plus von 8 Prozent bzw. 95 Millionen Euro. Das Verhältnis der Personalkosten zur Summe der Erlöse kann sich ebenfalls sehen lassen: Mit 49 Prozent bleibt es das niedrigste innerhalb der 'Big Five'. Zum Vergleich: In der Premier League entsprachen die Personalkosten mit 3,05 Milliarden Euro mehr als 62 Prozent des Gesamtumsatzes.

Großteil der Clubs arbeitet profitabel
Zwar sank der operative Gesamtgewinn (exklusive Transfers) der Bundesliga im Geschäftsjahr 2015/16 um 10 Prozent auf 284 Millionen Euro; dennoch konnte jeder Club im Schnitt einen Gewinn von 16 Millionen Euro ausweisen. 16 der 18 Vereine erzielten ein positives Ergebnis. In der Vorsaison war dies nur elf Clubs gelungen. Zudem war die Bundesliga mit einem Plus von 21 Millionen Euro eine von nur zwei 'Big Five'-Ligen, die eine positive Transferbilanz vorweisen konnte.

Karsten Hollasch kommentiert die weitere Entwicklung: "Mit den ab der Saison 2017/18 in Kraft tretenden nationalen und internationalen Medienrechteverträgen werden die Umsätze in diesem Bereich in den nächsten vier Jahren um etwa 75 Prozent steigen. Zusammen mit zu erwartenden Rekord-Transfers und kontinuierlich steigenden kommerziellen Erlösen stellen sie die größten Wachstumstreiber der Bundesliga dar. Auch wenn die Bundesliga dadurch nicht in die Sphären der Premier League vorstoßen wird, sollten diese Faktoren dazu beitragen, mittelfristig den zweiten Platz zu verteidigen."

Position

(Vorjahr)

Liga

Umsatz 2015/16*

(in Mrd. €)

Wachstum
(ggü. Vorjahr)

1 (1)

Premier League

4,87

+11%

2 (2)

Bundesliga

2,71

+13%

3 (3)

Primera División

2,44

+19%

4 (4)

Serie A

1,92

+7%

5 (5)

Ligue 1

1,49

+5%







*exklusive Transfererlöse; Quelle: Deloitte