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Influencer Marketing boomt – von Russland bis Panama

Das International Public Relations Network (IPRN) hat die Ergebnisse einer globalen Befragung seiner Mitglieder veröffentlicht. Darin wurden nach Trends hinsichtlich des Beziehungsaufbaus zwischen Marken und Influencern bzw. Bloggern in den jeweiligen Ländern gefragt. Der Grund-Tenor: Klassische PR reicht nicht mehr aus. Blogger und Influencer nehmen inzwischen weltweit in den PR-Plänen einen festen Platz ein. Bis 2020, schätzt die Studie, wird das Marktvolumen auf 10 Milliarden US-Dollar steigen.

China

Ye Wang von der chinesischen Agentur Blue Digital stellt fest, dass die Microblogging-Plattform Weibo mit ihren 132 Millionen täglichen Usern den Markt der Online-Konversation größtenteils dominiert. "Die führenden User sind diejenigen, die mehr als 100.000 monatliche Zugriffe haben und als wichtige Meinungsführer in ihrem eigenen Zuständigkeitsbereich fungieren", so Ye Wang.

Italien

Marta Sternai von Twister Communications aus Italien sagt, dass Blogger Relations ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Agenturarbeit sind. Vor allem Spielzeug-, Technologie- und Food Blogs beherrschen den Markt. "In der heutigen Konsumwelt haben wir keine Kunden mehr, die nur nach klassischer PR-Arbeit fragen", so Sternai. "Wir führen täglich Recherchen durch, um neue Blogger mit realen Followern und fairen Zahlen zu finden, und darauf fokussieren wir uns."

Deutschland

Nuray Güler von primo PR aus Frankfurt am Main erläutert, dass Influencer Marketing in Deutschland in diesem Jahr weiterhin boomen wird und sich zunehmend in langfristige Influencer Relations verwandelt. "Im Gegensatz zu kurzfristigen Aktionen werden langfristige Kooperationen als effektiver eingestuft werden, vor allem mit Micro-Influencern, die zur Marke passen", sagt sie. Ein weiterer nicht mehr zu verachtender wichtiger Kommunikationsfaktor sei das Thema Video: "Die Relevanz von Video-Kommunikation unter unseren Kunden wird wichtiger, speziell auf Facebook. Der Trend des Storytelling via Videos verwandelt Vermarkter und Kommunikationsspezialisten immer mehr zu TV-Produzenten."

Russland

Für Victoria Poyda von der Agentur PR Partner aus Russland sind Blogger aus der B2C-Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Bloggern würde mehr vertraut als den klassischen Medien. "Effektiv ist es das einzige PR-Instrument, das den Absatz beeinflussen kann", so Victoria Poyda. "Und es sind nicht nur die Top-Blogger in den jeweiligen Märkten, die Wirkung zeigen. Blogger und Influencer mit wachsenden Fan-Zahlen – beispielsweise ein Instagram-Profil mit 20.000 Fans kann effektiver für Marken sein."

USA

Jan Gusich, Gründerin der U.S. Agentur akhia, bemerkt, dass die Unterstützung bereits durch nur einen berühmten Blogger ein unbekanntes Unternehmen auf den digitalen Markt bringen kann. "Die Antwort ist einfach: folge Deiner Zielgruppe", so Gusich. "Du kannst mit einem Influencer arbeiten, um herauszufinden, ob eine Aktion auf mehreren Kanälen (Blogpost, Twitter-Promotions, Teilen auf Instagram) oder auf nur einem Kanal (beliebter Youtube-Kanal) Sinn macht."

Spanien

Spanien setzt auf dieselben Trends mit Marken, die die Power von Bloggern und Instagrammern anerkennen. "Alle möglichen Social Media-Influencer haben in Spanien an Relevanz gewonnen", so Alberte Santos von der spanischen Agentur Evercom. "Die meisten Produkt- und Lifestylemarken setzen ihr Budget ein, um diese starken Stimmen zu beeinflussen. Aber man muss herausstechen, um von ihnen beachtet zu werden." Diego Barcelo von der Agentur Comunicación Iberoamericana ergänzt: "Die Bedeutung von Bloggern steigt jedes Jahr. Sie sind Führer in ihrer Branche und die Auswirkung auf eine Marke kann höher ausfallen als klassische Werbung oder herkömmliche Kommunikation."

Dänemark

Das Interesse an Influencer Marketing hätte sich in den vergangenen Jahren auch in Skandinavien gesteigert, so Gitte Hoyer von Kragelund Kommunikation aus Dänemark. "Es hat sich von klassischen Bloggern mit ihrer eigenen Plattform zu anderen Social Media Influencern mit starken Youtube-Kanälen oder Instagram Accounts gewandelt. Es bedarf gründlicher Recherchen, um mit ihnen erfolgreich zu sein. Dabei achten wir nicht nur auf die großen Influencer, sondern auch auf die etwas kleineren, die eine sehr loyale Fanbasis haben."

Vereinigtes Königreich

Für Pauline Gillan von McOnie Agency aus Großbritannien sind Reputation und Authentizität bei einer Marke sehr wichtig, um mit Bloggern und Influencern Erfolg zu haben. "Die Beziehungen basieren auf Vertrauen und Loyalität, und diese geschehen nicht über Nacht", so Gillian und fügt hinzu, dass neue Regularien auf die Sorgfaltspflicht der Marken sehr genau achten. Die Advertising Standards Authority (ASA) spezifizierte in 2017 die Pflicht von Bloggern, die mit Marken zusammenarbeiten, ihre Posts als „sponsored” zu kennzeichnen, mit speziellen Hashtags wie #ad oder #sponsor. Das passierte nicht ohne Gegenreaktion, da Marken dies als Abwertung der Botschaften erachteten. "So sind jetzt unbezahlte und organische Posts von Bloggern selbst die wertvollsten Beiträge – und wir müssen diese Markentreue aufbauen."

Panama

Monique de Saint Malo Eleta von Stratego aus Panama beobachtet, dass die Food-, Hotellerie- und Tourismus-Branche am stärksten von dem Wechsel auf Influencer und Blogger Marketing beeinflusst wurde. "Ich glaube, dass Marken ihr Budget für digitales Marketing im Allgemeinen erhöhen sollten", sagt sie. "Als Journalisten einst der gefragteste Kommunikationskanal für uns waren, um unsere Botschaften an die Öffentlichkeit zu transportieren, sind es jetzt zweifelsohne Blogger und Influencer."