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Lucas Florian ist Head of Strategy bei OSK Berlin (Foto: OSK Berlin)

Lucas Florian ist Head of Strategy bei OSK Berlin (Foto: OSK Berlin)

Trendumfrage 2019/2020: "2019 wurde das Potential von Datenvisualisierung unterschätzt"

Lucas Florian, Head of Strategy bei OSK Berlin, verrät 'new business' unterschätzte und überschätzte Trends von 2019 und wirft einen Blick voraus ins neue Jahrzehnt.

new business: Welche Trends wurden 2019 überschätzt? Und welche wurden unterschätzt?

Lucas Florian: Der Blockchain wurde ein großes Jahr vorausgesagt, die Menge der Erfolgscases in der Kommunikation war 2019 jedoch überschaubar. Ich glaube, das liegt auch an einer Fehleinschätzung: Vergangene Kommunikations-Trends eigneten sich oft, um Bewährtes mit neuen Technologien oder Kanälen zu verbinden ("Eine Bewegtbild-Kampagne – aber mit Influencern!"). Eine solche Herangehensweise fiel im hochkomplizierten Feld der 'dezentral geführten Kontenbücher' jedoch nicht oft auf fruchtbaren Boden. Blockchain-Technologie hat gewaltiges Potential, vor allem wenn es um Vertrauen in der Kommunikation geht – muss aber ganz anders angegangen werden.

Unterschätzt wurde das Potential von Datenvisualisierung. In einer immer komplexeren Welt ist die Abbildung von Daten und Zusammenhängen ein wichtiges Instrument. Allerdings: Wer Interaktion und Erlebbarkeit von Daten ermöglicht, sollte sich dabei idealerweise auch den Nutzungsgewohnheiten anpassen. Die großflächige Infografik, die auf dem 27-Zoll-Monitor klasse aussieht, wird im Idealfall für die Ansicht im Smartphone anders gedacht, designt und entwickelt.

new business: Auf welche Trends / Herausforderungen muss sich die Agentur-Branche 2020 gefasst machen?

Lucas Florian: Nach Responsive Design ist der logische nächste Schritt, die gesamte Experience für unterschiedliche Touchpoints zu durchdenken. So wie unterschiedliche Website-Variationen für Tablets, Smartphones oder großen Bildschirmen immer mehr zur Selbstverständlichkeit werden, erwarte ich 2020 einen größeren Fokus auf Multiexperience.

Multiexperience ermöglicht es Unternehmen, ihre Angebote und Service über mobile Apps und Webentwicklung hinaus zu denken, um den sich stets verändernden Anforderungen von Branche und Nutzern gerecht zu werden. Ich rechne mit der Entstehung von neuen Plattform-Lösungen, in denen gebündelte Angebote für Chat, Sprache, AR, VR oder Wearable-Erlebnissen zur Unterstützung des digitalen Geschäfts entwickelt werden können.

Weitere Expertenmeinungen lesen Interessierte in der Printausgabe 51-52 von 'new business'. Zur Heftbestellung geht es hier.

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Alena Hein 20.12.2019