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ARD bedauert ZDF-Alleingang bei Digital-TV

Mit einer "gewissen Reserve" hat der ARD-Vorsitzende, SWR-Intendant Peter Voß, den Entschluß des ZDF bewertet, einen eigenen Theaterkanal einzurichten, um sein künftiges Digital-Bouquet auszubauen. Adressat dieses Vorhabens sei allerdings zunächst einmal die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF). Aus Sicht der ARD bleibe es gleichwohl "schade, daß das ZDF die Einladung der ARD, ein gemeinsames öffentlich-rechtliches Digital-Bouquet anzubieten, in den Wind schlägt". Im Interesse des Zuschauers wäre ein von einem elektronischen Programmführer (EPG) begleitetes, gemeinsames Digital-Bouquet der beiden öffentlich-rechtlichen Systeme nach wie vor wünschenswert. Damit wäre, so Voß, die Entwicklungsgarantie für ARD und ZDF wie auch die Chancengleichheit zwischen beiden auf Dauer am besten gewahrt. In der "Multimediawelt" solle der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Kräfte bündeln und nicht verzetteln. ZDF-Intendant Dieter Stolte weist die Kritik an dem Projekt zurück. Zu den ARD-Einwänden sagt er: "Der ZDF-Theaterkanal ist ein kleiner Schritt, die von Herrn Voß propagierte Chancengleichheit gegenüber neun Vollprogrammen der ARD zu erreichen." Die Verständigung der Ministerpräsidenten auf getrennte Programmbouquets von ARD und ZDF zeige, daß Voß der medienpolitischen Entwicklung hinterherhinke. "Ein durchsichtiger und inhaltlich überholter Vorschlag wird auch durch dauernde Wiederholung nicht besser." (vs)

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Redaktion 15.03.1999