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Döpfner macht Zugeständnisse im Kartellstreit um ProSiebenSat.1

Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner kämpft weiter um die Übernahme der Pro Sieben Sat.1-Gruppe. Der Kommission zur Ermittlung des Konzentrationsbedarfs (KEK) will er am Donnerstag ein Angebot zu dem bislang umstrittenen "Fernsehbeirat" unterbreiten. "Wir werden deutlich machen, wie unseres Erachtens ein Beirat aussehen könnte", sagte Döpfner der FAZ (Mittwochsausgabe). Der Beirat solle Cross-Promotion verhindern, aber nicht die unternehmerische Verantwortung tragen, wie es die KEK kürzlich gefordert hatte. Dieses Modell sei "auf den allerersten Blick absurd", sagte Döpfner. "Allein aus aktienrechtlichen Gründen dürften wir das gar nicht akzeptieren. Der klare Verzicht auf wirtschaftliche und marktorientierte Ziele, so dort formuliert, verstößt gegen die Satzung eines börsennotierten Unternehmens, dessen Gesellschaftszweck die Gewinnerzielung ist." Auch dem Bundeskartellamt will Döpfner neue Angebote machen: "Wir bieten die Desinvestition aller gemeinsam mit Bertelsmann gehaltenen Unternehmensbeteiligungen an: die Beteiligung an dem Druckunternehmen Prinovis, unsere gesamten Radiobeteiligungen sowie einige Logistik-Joint-Ventures." Er sei auch bereit, sagte Döpfner, rechtsverbindlich festzuschreiben, dass Pro Sieben Sat.1 kein 'Bild-TV' mache und keine Cross-Promotion mit den Zeitungen betreibe. Käme die Fusion dennoch nicht zustande würde sich Springer laut Döpfner wieder stärker auf sein Auslandsgeschäft konzentrieren.

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Redaktion 01.04.2006