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Bundeskartellamt mahnt RTL ab

Komplettübernahme von n-tv gefährdet Komplettübernahme von n-tv gefährdet
Das Bundeskartellamt nimmt nach Springer/ProSiebenSat.1 nun die RTL-Gruppe ins Visier. Die Behörde hat den Erwerb der alleinigen Kontrolle am Nachrichtensender n-tv durch RTL abgemahnt. Die Kölner halten bislang schon 50 % der Anteile an dem Nachrichtensender und beabsichtigen, die restlichen 50 % vom Mitgesellschafter CNN/Time Warner zu übernehmen. Das Zusammenschlussvorhaben betrifft den bundesweiten Fernsehwerbemarkt in Deutschland. Das Kartellamt betont, dass die beiden Sendergruppen RTL Group mit ihren Sendern RTL, VOX, Super RTL und n-tv und ProSiebenSat.1 Media AG "auf diesem Markt bereits heute über eine marktbeherrschende Stellung verfügen". Nach bisherigen Erkenntnissen des Amtes führt der geplante Erwerb der restlichen 50 % der Anteile an n-tv "zur Absicherung und damit zur Verstärkung dieser kollektiven marktbeherrschenden Stellung". Die RTL Group könnte nach der Komplettübernahme alle Entscheidungen alleine treffen und die Geschäfte bestimmen, ohne auf die Interessen von CNN/Time Warner Rücksicht nehmen zu müssen. Außerdem würde der geplante Zusammenschluss durch eine weitere Angleichung der markt- und unternehmensbezogenen Strukturmerkmale zu einer Verengung des bestehenden Duopols zwischen der RTL Group und der ProSiebenSat.1 Gruppe führen. Die Zusammenschlussbeteiligten haben nun bis zum 16. Februar die Gelegenheit, zu der Abmahnung Stellung zu nehmen.

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Redaktion 02.06.2006