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Bertelsmann macht Druck auf Prinovis

Europas größter Tiefdruckkonzern Prinovis, ein Gemeinschaftsunternehmen der Medienkonzerne Bertelsmann und Axel Springer, baut Personalkosten und Überkapazitäten ab, um ein Abrutschen in die Verlustzone zu verhindern. Das berichtet das 'Handelsblatt'. Die Gespräche über einen Umbau laufen demnach auf Hochtouren. Ganze Standorte und mindestens 150 Stellen stehen zur Disposition. Derzeit werden im Konzern entsprechende Restrukturierungspläne diskutiert. Vor allem der Mehrheitsgesellschafter Bertelsmann macht laut 'Handelsblatt' Druck. Der Umbau soll im Januar von dem von Gruner + Jahr-Chef Bernd Kundrun geführten Prinovis-Aufsichtsrat abgesegnet werden. Beschlüsse seien aber noch nicht gefallen, heißt es in Konzernkreisen. Die Schließung von Druckstandorten ist derzeit nicht aktuell, wird aber mittelfristig nicht ausgeschlossen. Weder Prinovis noch Bertelsmann oder Gruner + Jahr wollten sich gegenüber der Zeitung zu dem Thema äußern. Prinovis-Chef Stephan Krauss, ein Vertrauter des designierten Bertelsmann-Vorstandschef Hartmut Ostrowski, steht angesichts rückläufiger Gewinne unter Druck. Ein Unternehmenssprecher sagte: "Wir spüren den anhaltenden Druck auf die Preise." Laufende Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern haben zum Ziel, mindestens 150 Stellen an den Prinovis-Standorten Itzehoe und Ahrensburg bis zum Jahresende abzubauen. "Betriebsbedingte Kündigungen sind im Augenblick nicht erforderlich", heißt es in Konzernkreisen. Künftig sollen die Drucker aber fünf Stunden mehr arbeiten: 45 Stunden ohne Mehrbezahlung. Vor allem die Unnachgiebigkeit der Versandhandelskonzerne wie Primondo (Quelle) macht den Katalogdruckern wie Prinovis oder der Schlott-Gruppe in Deutschland schwer zu schaffen.

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Redaktion 13.09.2007