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Verlage zeigen Interesse an Post-Gratiszeitung

Mehrere renommierte Verlage sind offenbar daran interessiert, für die Deutsche Post eine kostenlose überregionale Tageszeitung zu produzieren. Das berichtet die 'Financial Times Deutschland'. So seien etwa der Burda-Verlag und ein Schwesterunternehmen der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (FAZ) potenzielle Partner für dieses Projekt, schreibt die FTD unter Berufung auf Post-Kreise. Vorgesehen ist ein Blatt, das vor allem unterhält und als Boulevardzeitung aufgemacht ist. Damit steht fest, dass es unter den deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen keine einheitlich ablehnende Haltung gegenüber täglichen Gratiszeitungen mehr gibt. "Wenn morgen ein Verleger auf uns zukommt, stehen wir mit Freude zur Verfügung", sagte Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel der FTD. Die Post habe Zugang zu 35 Millionen Haushalten. Bediene sein Unternehmen lediglich die Ballungsräume mit einer kostenlosen Tageszeitung, dann liege die Auflage bei gut zehn Millionen Exemplaren. Dies wäre dann die mit weitem Abstand größte deutsche Gratiszeitung.

Zumwinkel stellte klar, dass sein Unternehmen bei dem Projekt weder die Redaktion stellen werde noch die Anzeigen verkaufen wolle, aus denen sich die Zeitung ausschließlich finanzieren müsste. "Ich will Geschäfte machen, und unser Zustellnetz würde sofort eine Gratiszeitung aufnehmen", stellte der Manager fest. Die potenziellen Bündnispartner der Deutschen Post geben sich bislang zurückhaltend. "Kein Kommentar", sagte ein Burda-Sprecher zur FTD. "Es gibt keine Gespräche der 'FAZ' mit der Post zu diesem Thema", stellte FAZ-Geschäftsführer Tobias Trevisan fest. Der Manager wollte dies aber nicht für das FAZ-Schwesterunternehmen Frankfurter Societäts-Druckerei ausschließen. Die Druckerei, die wie die FAZ zur Fazit-Stiftung gehört, gibt die Lokalzeitung 'Frankfurter Neue Presse' heraus.