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Murdoch vergrößert Einfluss bei Premiere

Rupert Murdoch plant einem Bericht des 'Wall Street Journal' zufolge über seinen Konzern News Corp eine weitere Aufstockung seines Premiere-Anteils von derzeit 22,7 Prozent auf eine Sperrminorität von 25 Prozent.Da Murdoch Branchenkreisen zufolge keine komplette Übernahme erwägt, will er seinen Einfluss über den Aufsichtsrat sichern. Premiere erwäge deshalb eine Erweiterung des Kontrollgremiums auf sechs Mitglieder von derzeit drei, sagte eine mit der Sache vertraute Person. Die Hauptversammlung findet im Juni statt. Zunächst sichert sich Murdoch jetzt eine stärkere Verknüpfung der beiden Unternehmen über die Verschlüsselungstechnologie der Pay-TV-Kanäle. Das Premiere-Programm wird bei der Satelliten-Verbreitung künftig mit der 'Videogard'-Technologie der News-Corp-Tochter NDS codiert. Mit der Umstellung soll noch im zweiten Quartal begonnen werden, wie Premiere und NDS ankündigten. Parallel dazu soll auch eine neue Version des Verschlüsselungssystems des Schweizer Premiere-Partners Kudelski eingeführt werden.

Die Änderungen wurden nötig, weil die bisherige Premiere-Sicherheitstechnologie als geknackt galt, was dem Münchener Sender das lukrative Weihnachtsgeschäft verhagelte. Nachdem Murdoch im Januar bei Premiere eingestiegen war, kamen bereits Spekulationen auf, Premiere könne den Vorfall nutzen, um die Verschlüsselung in die Hände des neuen Großaktionärs zu legen. Die Kosten für den Austausch der sogenannten Smartcards, mit denen das Programm wieder entschlüsselt werden kann, tragen die beiden Hersteller, erläuterte ein Premiere-Sprecher. Für Premiere selbst entstünden "keine wesentlichen Kosten". Bei dem Wechsel sei kein Tausch von Empfangsgeräten nötig, hieß es. Von den 3,5 Millionen direkten Premiere-Kunden empfängt gut die Hälfte das Programm über Satellit. Die Kabelkunden sind von der Smartcard-Umstellung nicht betroffen.