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Holtzbrinck kauft große Teile des Postdienstleisters Pin

Der Stuttgarter Holtzbrinck-Konzern kauft große Teile des insolventen Postdienstleisters Pin. Der einstige Pin-Minderheitsaktionär werde damit auf einen Schlag wichtigster Konkurrent der Deutschen Post im Großraum Berlin, den neuen Ländern, in Unterfranken und im Raum Freiburg, teilte Pin-Insolvenzverwalter Bruno Kübler am Donerstag mit. Rund 2500 Pin-Beschäftigte hätten nun wieder eine "Erfolg versprechende Zukunftsperspektive". Den Kaufpreis nannte Kübler nicht. Der Verkauf muss noch vom Kartellamt genehmigt werden. Die Pin Group, aufgebaut als Konkurrent der Deutschen Post, war in finanzielle Schwierigkeiten geraten, nachdem die Axel Springer AG als Großaktionär kurz vor Weihnachten eine weitere Kapitalspritze verweigert hatte. Auch der Holtzbrinck-Verlag mit 5,6 Prozent der Anteile, die WAZ-Gruppe und Madsack sprangen nicht ein. In der Folge ging eine ganze Reihe der ursprünglich 120 Pin-Gesellschaften pleite.

Für die noch arbeitenden Gesellschaften suchte Insolvenzverwalter Kübler nach Investoren oder Käufern. Holtzbrinck kauft nach Angaben Küblers zwölf Pin-Gesellschaften: die Pin Mail AG in Berlin, die acht Pin-Gesellschaften in Brandenburg, den Freiburger Postdienstleister Arriva sowie die Main-Post-Logistik GmbH und die Main-SortierService GmbH in Würzburg. Zudem gehe die City Mail Regensburg mit rund 160 Mitarbeitern an den Mittelbayerischen Verlag. Die Verlagsgesellschaft Madsack hatte im April Pin in Hannover übernommen. Für die übrigen Pin-Gesellschaften sucht Kübler weiter nach "regionalen Lösungen", wie er erklärte. Die nicht an Holtzbrinck verkauften Gesellschaften beschäftigen demnach rund 1200 Mitarbeiter.