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'News of the World'-Skandal: Muss James Murdoch vor Gericht?


Im Skandal um Rupert Murdochs Zeitung 'News of the World', die nach zahlreichen schwerwiegenden Vorwürfen am Sonntag eingestellt wurde, rückt nun Murdochs Sohn James (Foto) mehr und mehr in den Fokus der Ermittlungen. Er soll geplant haben, mit den Opfern der Abhöraffäre eine außergerichtliche Einigung zu erzielen und darüber hinaus das britische Parlament mehrfach falsch oder unzureichend informiert haben, berichten britsche Zeitungen. James Murdoch, als Verwaltungsratschef oberster Verantwortlicher beim Verlag News International, hat die gegen ihn gerichteten Vorwürfe zwar teilweise zugegeben, aber immer wieder betont, nicht alle Fakten seien ihm bekannt gewesen. Laut dem früheren britischen Innenminister Alan Johnson ist es nun absehbar, dass Murdoch angesichts der Gesetzesverstöße in seinem Haus selbst vor Gericht muss. Wie Johnson gegenüber der BBC erklärte, käme hier die Haftung von Vorgesetzten bei kriminellen Delikten zum Tragen.

Da Rupert Murdochs Konzern News Corp. ein amerikanisches Unternehmen ist, könnte sein Sohn aber auch dort unter dem 'Foreign Corrupt Practices Act', einem US-Gesetz, das Zahlungen und Wertgeschenke an ausländische staatliche Amtsträger verbietet, angeklagt werden. Bekanntlich sollen hochrangige Londoner Polizeibeamte von 'News of the World'-Mitarbeitern bestochen worden sein. Dazu zitiert der britische 'Guardian' den US-Justizexperten Mike Koehler. Dieser sagte, er wäre überrascht, wenn sich die US-Behörden in diesem Fall nicht einschalten würden.