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Bauer forciert Digitalgeschäft

Die Bauer Media Group hat heute in Hamburg ihre Umsatzzahlen präsentiert. Das Unternehmen muss im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang von 2.128,9 Mio. (2010) auf voraussichtlich 2.003,6 Mio. Euro hinnehmen. Als Gründe für den Einbruch nennt Bauer-Geschäftsleiter Andreas Schoo Wechselkurseffekte und die Schließung der Druckerei in Köln, die für ein Minus von jeweils rund 20 Millionen Euro verantwortlich seien. 2010 konnte Bauer seinen Umsatz von 2.106,5 Mio. (2009) auf 2.128,9 Mio. Euro steigern.

Im Printbereich, dem Kerngeschäft der Bauer Media Group, sank der Vertriebsumsatz von 1.357,1 Mio. (2009) auf 1.335,9 Mio. Euro. Im laufenden Jahr werden sie voraussichtlich auf 1.244,0 Euro zurückgehen. Die Anzeigenerlöse stiegen 2010 auf 381,0 Mio. Euro, nach 378,2 Mio. Euro im Vorjahr. 2011 wird das Geschäft auf 364,7 Mio. Euro einbrechen, so die Prognose. Bauer verlegt 396 Titel in 15 Ländern. 2010 und 2011 kamen insgesamt 97 neue Objekte hinzu, eingestellt wurden nach eigenen Angaben weniger als zehn.

Im Hörfunkgeschäft setzte Bauer 2010 rund 179,2 Mio. Euro um, nach 166,5 Mio. Euro im Vorjahr. 2011 wird ein Umsatz von 190,1 Mio. Euro erwartet. Das Unternehmen betreibt 46 Radiosender. In Polen kommt Bauer auf einen Marktanteil von 31 Prozent und ist damit Marktführer. In UK ist der Medienkonzern die Nummer zwei hinter Global Radio.

Besondere Aufmerksamkeit wird die Bauer Media Group im kommenden Jahr dem Digitalgeschäft widmen. 2010 lag der Umsatz des Segments bei 52,1 Mio. Euro (2009: 41,0 Mio. Euro). Im laufenden Jahr wird er voraussichtlich 60,1 Mio. Euro betragen. Künftige Wachstumsziele nennt Bauer allerdings nicht.

Ausgebaut werden soll das Digitalgeschäft einerseits durch Investitionen in bestehende Produkte. So sollen 2012 "alle wesentlichen Printprodukte in den relevanten Märkten" auf mobile Tablets gebracht werden. Darüber hinaus will Geschäftsleiter Schoo Augmented Reality als Bauer-Standard etablieren. Andererseits will Bauer sein Digitalgeschäft durch Zukäufe stärken. Im Fokus stehen dabei mediennahe Online-Produkte. Weitere Details zu den Plänen nennt Verlegerin Yvonne Bauer nicht. Außerdem ist die Entwicklung internationaler digitaler Produkte und Marken sowie der Aufbau einer internationalen Koordinationsgruppe für das Digitalgeschäft geplant.

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Margit Mair 28.11.2011