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6.000 Teilnehmer bei den 26. Medientagen München

Die Medientage München sorgen nach wie vor für reichlich Zulauf aus der Branche. Der Kongress wurde diesmal von etwa 6.000 Teilnehmern besucht. Damit blieb die Zahl zum Vorjahr konstant. Bei der kongressbegleitenden Messe präsentierten im Rahmen der Medientage etwa sechzig Aussteller Neuheiten aus den Bereichen Fernsehen (IPTV, Smart TV, 3D), Hörfunk (DAB+, Hybrid-Radio), Film/Produktion, Werbung/Marketing, Online, Mobile Media und Publishing. Zu den beliebten Events zählten außerdem die Nacht der Medien im Münchner Justizpalast, die Verleihung der Eyes & Ears Awards 2012 sowie die Verleihung des Bayerischen Printmedienpreises.

Die wichtigsten aktuellen Trends, über die die Branche in München diskutierte: Die Distribution und Monetarisierung von Internetinhalten entwickelt sich zu einem wesentlichen Faktor der Medienwirtschaft. Die Werbung im digitalen Zeitalter wird mobiler, interaktiver und messbarer. Im Bereich der Bewegtbilder gewinnen Online-Angebote stark an Bedeutung, die zunehmend auch auf hybride TV-Flachbildschirme gelangen. Die Konvergenz von Fernsehen und Internet führt aber auch zu neuen Verteilungskämpfen zwischen den traditionellen Anbietern und Wettbewerbern aus dem Online-Bereich.
Die Zeitungs- und Zeitschriftenverlage haben mit den ersten Bezahlschranken zwar die Weichen für die Finanzierung von digitalen Inhalten gestellt. Allerdings fehlt der Print-Branche nach wie vor eine erfolgreiche Digitalstrategie.

Für Zündstoff sorgte in München mal wieder die Marktmacht von US-Konzernen. Sowohl die deutschen Rundfunkprogrammanbieter als auch die Verlage wehren sich weiter gegen die Marktdominanz von Google. Das US-Unternehmen müsse transparenter und von staatlichen Behörden stärker kontrolliert werden. Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer sagte deshalb bei der Auftaktveranstaltung zu, Bayern werde einen Runden Tisch zu Fragen der Medienregulierung initiieren, an dem auch ein Vertreter von Google sitzen soll. Während im Fall Google nach Regulierung verlangt wird, waren sich in puncto Datenschutz die Vertreter aller Branchen darüber einig, dass eine Überregulierung etwa für die Online-Werbung auch Geschäftsmodelle bedrohen könne.