Verbraucherzentrale Hamburg reicht Klage gegen Elite Partner ein

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat vor dem Landgericht Hamburg Klage gegen die ortsansässige EliteMedianet GmbH, Betreiberin der beiden Partnervermittlungen ElitePartner und AcademicPartner, eingereicht. Das Unternehmen gehört zur Tomorrow Focus AG in München.

Der Online-Partnervermittler soll laut der Verbraucherzentrale Kunden, die ihren Vertrag fristgerecht widerrufen haben, Leistungen von mehreren tausend Euro in Rechnung gestellt haben. Auslöser war ein Fall, bei dem ein Kunde zunächst eine 24-monatige Mitgliedschaft zum Gesamtpreis von 298,80 Euro abgeschlossen hatte, dann aber nach einigen Tagen von seinem Widerrufsrecht Gebrauch gemacht hatte. Daraufhin bekam er eine Rechnung in Höhe von fast 3.000 Euro, die er aber aus Kulanz mit nur 224,10 Euro begleichen sollte.

"Da die EliteMedianet GmbH sich nicht bereit erklärt hatte, nach unserer Abmahnung eine Unterlassungserklärung abzugeben, haben wir nun Klage eingereicht", teilt die Verbraucherzentrale auf ihrer Website mit.

Inzwischen hat ElitePartner reagiert und bezeichnet die Vorwürfe als "unzutreffend". Der Kunde habe keine Rechnung über fast 3.000 Euro erhalten, er habe lediglich eine Übersicht über die Leistungen, die er in den ersten Tagen seiner Mitgliedschaft in Anspruch genommen hatte, erhalten, so das Unternehmen in einer heute verschickten Pressemitteilung. Weiter heißt es dort: "Der Kunde hat den ElitePartner-Service intensiv genutzt, danach aber widerrufen. Innerhalb weniger Tage schickte er unter anderem 110 Nachrichten an andere Mitglieder. Die Kontaktaufnahme per Nachrichten ist die Kerndienstleistung von ElitePartner - nämlich passende Partner einander vorzustellen und in Kontakt zu bringen. Hierfür muss der Kunde beim Widerruf Wertersatz leisten."

Der sogenannte Wertersatz beim Widerruf sei vom Gesetzgeber vorgesehen und in der gesamten Online-Branche gängige Praxis, so Dr. Jost Schwaner, Geschäftsführer von ElitePartner. "Wenn jemand online neue Reifen kauft, etliche Kilometer fährt und sie dann fristgerecht zurückschickt, muss er auch einen Wertbeitrag für die Nutzung leisten."

ElitePartner hat bereits eine Anwaltskanzlei mit der Prüfung rechtlicher Schritte betraut.

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